Die SVO-Truppe legte in der Landesliga Südbaden Staffel 1 eine tolle Hinserie auf den Rasen. Foto: Schmider Foto: Schwarzwälder Bote

Landesliga: Aufsteiger SV Oberwolfach etabliert sich bestens / In 17 Spielen bisher 34 Punkte eingefahren / Eine Halbzeitbilanz

Nach der überzeugenden Meisterschaft in der Fußball-Bezirksliga Offenburg ist der SV Oberwolfach seit dem Sommer zum ersten Mal überhaupt in seiner Vereinshistorie in der Landesliga am Ball.

Alle Beteiligten waren gespannt, wie sich der SVO in der neuen sportlichen Umgebung zu Recht finden würde. Nun kann man mit Fug und Recht behaupte werden: Er findet sich sehr, sehr gut zu Recht. Die Elf von Chefcoach Joachim "Jogi" Kehl und Co-Trainer Daniel Schmieder belegt zur Winterpause einen hervorragenden dritten Tabellenplatz, sie holte aus 17 Spielen stolze 34 Punkte und weist mit 38:22 Treffern das drittbeste Torverhältnis der Liga auf – respektable Werte für einen Aufsteiger.

"Dass wir das Zeug dazu haben, in der Landesliga zu bestehen, war mir vor der Runde schon klar, aber dass wir die Sache auf diesem konstant hohen Niveau durchziehen, war nicht zu erwarten", zeigt sich Kehl überrascht Der SVO hgewöhnte sich im Eilverfahren an die neuen Anforderungen und zeigte sein kraftvolles, schnelles und gut organisiertes Spiel auch in der neuen Klasse, inzwischen werden auch viele Zuschauer von auswärts angelockt.

Jonas Wolf und Freddy Burger treffen weiterhin verlässlich. Die Defensive um die Innenverteidiger Philipp Herrmann, der im letzten Spiel in Oppenau per Strafstoß die Oberwolfacher Führung erzielte, und Nils Springmann steht inklusive Torhüter Tobias Armbruster nach einem Anpassungsprozess zu Saisonbeginn mittlerweile richtig gut. Nach dem sechsten Spieltag standen 14 Gegentore zu Buche, in den folgenden elf Begegnungen kamen lediglich acht weitere Gegentreffer hinzu. Auch auf seine Flügelspieler kann sich Kehl verlassen. "Die defensiven Außenspieler Jesco Armbruster und Tobias Dreher und die offensive Flügelzange mit Felix Rauber und Tobias Sum machen ihre Sache ebenfalls top, sowohl in der Vorwärtsbewegung, als auch nach hinten", lobt der Coach.

Trotz zwischenzeitlicher Verletzungen nie eingebrochen

Trotz zwischenzeitlicher Verletzungssorgen brach der SVO nie ein, Kehl konnte immer wieder eine schlagkräftige Truppe auf das Feld schicken. "Man bedenke, dass mit Heitzmann und Jonas Dieterle die Schaltzentrale der Meistermannschaft nahezu die komplette Vorrunde ausfiel. Für andere Vereine wäre das der K.o. gewesen, bei uns haben Neuzugang Roman Boser und Allrounder Steffen Wild diese Ausfälle überragend aufgefangen", lobt der SVO-Coach. Auch auf den vierfachen Torschützen Marc Heizmann oder Mittelfeldmann Lukas Springmann war immer Verlass, wenn sie gebraucht wurden.

All diese Spieler haben sich in den zurückliegenden Monaten gut entwickelt, sowohl individuell, als auch im Kollektiv. "Wir haben spielerisch und taktisch nochmals einen Riesenschritt nach vorne gemacht. Auch läuferisch und vom Tempo her sind wir absolut konkurrenzfähig. Und die Spieler denken nicht mehr so viel wie früher, sondern kicken einfach", so der Coach. Hinzu kommt ein großer Trainingsfleiß bei seinen Akteuren. "Dienstags hab ich manchmal 40 Spieler im Training. Das ist schon der Wahnsinn!"

Lediglich drei Niederlagen gab es in der Vorrunde und eigentlich nur zwei wirklich schwache Spiele in Würmersheim (0:3) und Hofstetten (1:4). Demgegenüber stehen etliche richtig tolle Partien, allen voran das grandiose 4:1 gegen den bis dahin ungeschlagenen Spitzenreiter SC Durbachtal. Die engen Partien verlor der SVO in der kompletten Hinserie nie, immer sprang mindestens ein Punkt heraus.

"Damit dies so bleibt, werden wir auch im neuen Jahr hart arbeiten. Wir dürfen uns nicht mit dem Erreichten zufrieden geben, sonst kann es auch schnell in die andere Richtung kippen“, warnt Kehl, der am vergangenen Wochenende gemeinsam mit der Mannschaft seinen 50. Geburtstag feierte. Die unvergesslichen Pokalspiele inklusive des legendären Weiterkommens beim aktuellen Verbandsliga-Tabellenführer Offenburger FV (3:3 nach Verlängerung) runden das positive Gesamtbild ab. Der SVO warf insgesamt drei Verbandsligisten aus dem Wettbewerb und steht aktuell als einer von nur noch zwei Landesligisten im Viertelfinale des SBFV-Verbandspokals.

Im Durchschnitt stolze 228 Bratwürste an die Fans verkauft

Der SV Oberwolfach kann sich nicht nur zu Hause, wo in der Vorrunde im Durchschnitt stolze 228 Grillwürste pro Spiel verkauft wurden, auf seine zahlreichen Fans verlassen, auch auswärts sind die Anhänger der "Schwarz-Weißen" meistens in der Überzahl. "Diese tolle Unterstützung ist für uns ein großer Ansporn, unseren Fans auch im neuen Jahr möglichst viele attraktive Spiele zu zeigen" blickt " Kehl auf die Rückrunde voraus. 2019 war für den Verein laut Präsident Dietmar Baur ein "Gala-Jahr", von dem sich die Spieler in der wohlverdienten Winterpause erst mal ausgiebig erholen dürfen.