Das Pflegeheim St. Luitgard in Oberwolfach hat seinen Verlust fast auf null reduziert. Foto: Archiv

Pflegeheim St. Luitgard schließt 2012 mit einem kleinen Defizit von 8000 Euro ab. Höhere Pflegesätze seit Juli.

Oberwolfach - Das Pflegeheim St. Luitgard hat 2012 mit einem ganz leichten Verlust von etwas mehr als 8000 Euro abgeschlossen, berichtete Kämmerer Thomas Springmann im Gemeinderat. Die Auslastung hat bei sehr guten 99,2 Prozent gelegen. Dass die Einrichtung angesichts der wirtschaftlichen Zwänge in den vergangenen Jahren zu kämpfen hatte, zeigte sich in den Ergebnissen der Vorjahre. Für 2012 war eigentlich von einem Defizit von rund 15 000 Euro ausgegangen worden – in den Jahren davor sah es deutlich finsterer aus. "Wir haben ein fast ausgeglichenes Ergebnis erzielt, aber die Pflegekassen haben den finanziellen Gürtel relativ eng gemacht", erläuterte Thomas Springmann den Räten.

Eine gewisse finanzielle Entlastung gab es durch eine Anpassung bei den Pflegesätzen ab Juli 2012, was sich aber nur auf die Hälfte des Jahres auswirken konnte. Das Problem bei einer relativ überschaubaren Größe eines Hauses wie St. Luitgard ist, dass sich personelle Engpässe oder freiwerdende Plätze immer auch schnell in der Bilanz bemerkbar machen.

Im konkreten Fall gab es Ausfälle durch Krankheit, die teilweise durch Überstunden ausgeglichen werden mussten, weil es sich auch auf dem Markt als schwierig erwies, an geeignetes Fachpersonal heranzukommen. Gleichzeitig verändert sich die Struktur der zu betreuenden Personen.

"Der Anteil der schwer Pflegebedürftigen ist gestiegen. Inzwischen kommen die älteren Menschen erst dann in vollstationäre Einrichtungen, wenn es zu Hause überhaupt nicht mehr geht", erläuterte Betreuungskraft Hermann Rauber auf Nachfrage aus dem Rat. Das bestätigte auch Bürgermeister Jürgen Nowak als kreisweiten Trend: Inzwischen sind die Menschen 88 Jahre alt, wenn sie in eine Pflegeeinrichtung wie nach St. Luitgard kommen – dieser Wert stieg im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 1,8 Jahre an.

Lob gab es für das Engagement der Kassen für die Betreuungsangebote, aber insbesondere bei Veranstaltungen stoße die Einrichtung schnell an ihre räumlichen Grenzen, sagte Rauber. Auch für den Speisesaal müsse eigentlich eine Lösung gefunden werden. An der Kapazitätsgrenze ist inzwischen auch die Zahl der Mittagessen, da auch Schule und Kindergarten beliefert werden.