Am 30. April stellt traditionell die Zunft der Zimmerer von Oberwolfach den Maibaum mit den Zunftzeichen der örtlichen Handwerker (hier im Jahr 2018). Abgesagt ist das Maibaumstellen im Veranstaltungskalender der Gemeinde noch nicht. (Archivfoto) Foto: Haas

Aktionen um und nach dem 1. Mai stehen auf der Kippe. Vor allem Sorge um den Nachwuchs.

Mit dem Mai beginnt eigentlich auch die Zeit der Vereinsfeste, Hocks und Unternehmungen. Vor allem um den 1. Mai herum starten viele Vereine mit verschiedenen Aktionen in die Freiluftsaison. Doch Corona würfelt alles durcheinander.

Oberwolfach - Aber auch über den 1. Mai hinaus machen sich die Vereine Sorgen um ihre Veranstaltungen – immerhin planen sie normalerweise Anfang des Jahres bereits ihre Veranstaltungen.

- Trachtenkapelle Oberwolfach (TKO): Das befürchtet auch Markus Schätzle, Vorsitzender der TKO. Er macht sich besonders um den Musikernachwuchs Sorgen. "Es ist schwer die Motivation aufrecht zu erhalten. Ohne Motivation geht es beim Instrument lernen nicht so richtig vorwärts", schreibt er.

Hinzu kommen die fehlenden Auftritte. Am 21. April soll in einer Online-Vorstandssitzung entscheiden werden, ob der Jungmusiker-Vorspielnachmittag am Sonntag, 16. Mai, (kleine Familien-Veranstaltung) eventuell im Freien stattfinden kann. "Aber ich habe nicht mehr viel Hoffnung", muss er zugeben.

Am 1. Mai wollen die Musiker aber in kleinen Gruppen durch die Natur ziehen und musizieren, sofern die Kontaktbeschränkungen das zulassen. Die Hauptversammlung soll sobald wie möglich nachgeholt werden und dann auch das weitere Jahr besprochen werden. "Alles sehr vage und unbefriedigend, aber wir müssen uns der Tatsache stellen im Moment nur abwarten zu können", so Schätzle.

- Schwarzwaldverein: Die Oberwolfacher Ortsgruppe startet normalerweise am 1. Mai die bis Oktober währende Saison auf der Kreuzsattelhütte, wo sie Wanderer und Biker bewirtet. Auf die Anfrage antwortet Pressewart Hans-Gottfried Haas kurz und bündig: "Am Kreuzsattel wird am 1. Mai wohl nichts laufen, weil man das einfach aus heutiger Sicht nicht verantworten kann." Einige Wanderungen wurden bereits abgesagt, bei anderen heißt es noch abzuwarten.

- Feuerwehr Oberwolfach: Für den 1. Mai sei schon etwas geplant – allerdings wollen die Kameraden die Inzidenzzahlen Ende April genau im Auge behalten, antwortet Kommandant Markus Spinner. Im Sommer durfte noch in Kleingruppen geprobt werden – aber auch damit ist seit dem zweiten Lockdown Schluss. Bei der Jugendfeuerwehr sei die Lage noch gravierender. "Meine Befürchtung ist hier, dass uns die Jugend die wir wie ein zartes Pflänzchen heranziehen, wieder aufgrund der befohlenen Untätigkeit abhanden kommt." Aber es gibt Anlass zur Hoffnung: Ab dieser Woche darf die Wehr laut Innenministerium wieder in Kleingruppen den Übungsbetrieb aufnehmen. Für die Jugendfeuerwehr ist laut Sozialministerium ab einer Inzidenz weniger 100 ebenfalls der Übungsbetrieb in Kleingruppen wieder erlaubt. Hier wartet die Wehr, bis die Zahlen stabil unter 100 bleiben.

- Förderverein Freizeitanlage Hexenplatz: Normalerweise begrüßt der Förderverein am 1. Mai Jung und Alt beim gemeinsamen Grillen auf dem Hexenplatz. Doch auch dort sieht es in diesem Jahr mau aus: "Leider lassen die Vorgaben auch in 2021 keine Veranstaltung auf dem Hexenplatz zu", meldet Vorsitzender Sebastian Steiner. Und weiter: "Wir wollen damit unseren Beitrag zur Kontaktvermeidung leisten." Der Förderverein hofft nun, dass im Dezember der Adventshock mit Glühwein und Bratwurst stattfinden kann.

Normalerweise sind am 1. Mai in Oberwolfach immer zahlreiche Veranstaltungen geboten. So bewirtet die Feuerwehr auf dem Steigfelsen am "Guck a mol Wegle", der SWV begrüßt die Wanderer auf der Kreuzsattelhütte und der Förderverein Freizeitanlage Hexenplatz lädt zum Grillen. Die Gemeinde öffnet normalerweise auch Mima und Besucherbergwerk.