Die Gründe für das Fischsterben in der Wolf konnten nicht ermittelt werden. Archiv-Foto: Haas Foto: Schwarzwälder-Bote

Wochenlange Untersuchungen des Fischsterbens in der Wolf bringt keine Klarheit.

Oberwolfach - Die Gründe für das Fischsterben in der Wolf bei Oberwolfach im August bleiben im Unklaren. Diese unerfreuliche Bilanz ziehen Polizei, Fischereisachverständige, Anglervereine und das Chemische- und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) in Freiburg nach wochenlanger Recherche- und Analysearbeit.

Zunächst wurde Sauerstoffmangel in der Wolf vermutet, der sich nicht bestätigte. "An verschiedenen Stellen der Wolf wurde der Sauerstoffgehalt sofort untersucht", so Diplom-Biologe Felix Künemund, für die Ortenau zuständiger Staatlicher Fischereiaufseher des Freiburger Regierungspräsidiums. Allerdings, bringt Künemund zum Ausdruck, sei trotz relativ niedrigen Wasserstandes das Sauerstoffangebot im Gewässer sehr gut gewesen, dieser Anfangsverdacht bestätigte sich also nicht.

Mehrere Chargen von Wasser- und Fischproben gingen dann an das CVUA nach Freiburg, weil auch die Polizei vermutet, dass gesetzeswidrig giftiges Material in die Wolf verbracht oder entsprechend verunreinigtes Wasser oder dergleichen in die Wolf eingeleitet wurde. Es wurden aber weder konkrete Hinweise gefunden, noch gingen solche aus der Bevölkerung ein.

"Auch die zuletzt durchgeführten, umfangreichen vergleichenden Untersuchungen von Probenmaterial aus belasteter und unbelasteter Strecke ergaben keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich Schwermetallen, Pestiziden und sonstiger noch in Betracht gezogener Stoffe. Es waren somit abschließend keine Nachweise fischtoxischer Substanzen möglich", stellt Hans-Ulrich Waiblinger vom CVUA fest.

Der dort angesiedelte Fischgesundheitsdienst schließt auch Erkrankungen als Ursache für das Fisch-Massensterben aus; die beobachteten Schädigungen – Verätzungen am Kopf und Erblindung – lassen vielmehr den Schluss zu, dass ein ätzender Stoff in die Wolf gelangt war. Für Felix Künemund ist das äußerst frustrierend: "Wir hatten schon vor Jahren in der Wolf ein massives Fischsterben, und jetzt schon wieder. Bis sich der Bestand wieder erholt hat, vergehen Jahre.

Abgesehen von dem Elend der vielen verendeten Fische haben die Fischpächter einen großen Verlust erlitten, auch weil sie nun erneut versuchen müssen, den Fischbestand durch das Einsetzen von Jungfischen wieder auf ein halbwegs normales Niveau zu heben." Verunreinigungen ließen sich in einem fließenden Gewässer nur schwer nachweisen.