Die noch aktiven Kegler auf ihrer Stamm-Bahn im "Hirschen" feierten 50-jähriges Club-Jubiläum (hintere Reihe, von links): Siegfried Ockert, Gründungsmitglied Manfred Hilbert, Jürgen Gaiser, Hans-Dieter Wrobel, Eduard Peter, Hans Georg Sum; (vorn, kniend und sitzend) Heiner Oberle, Norbert Eckerle und Gerhard Stehle. Foto: Haas Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Kegelclub feiert 50-Jähriges

Oberwolfach /Wolfach (ms). Groß mit einem Essen gefeiert wurde kürzlich im "Hirschen" Oberwolfach: Der private, neunköpfige Kegelclub ist 50 Jahre alt geworden.

Im Schnitt sind die Kegler 70 Jahre alt, der Jüngste zählt 64 Jahre, die Ältesten 78 Jahre. Es handelt sich dabei um eine eingefleischte Männerriege. Frauen sind seit der Gründung nicht erwünscht.

Für die sportlichen "Jubilare" steht die Geselligkeit laut Hans-Dieter Wrobel im Vordergrund. Die Chemie zwischen den Teilnehmern muss einfach stimmen.

Neben viel Gaudi mussten die Kegler in der Vergangenheit sehr trinkfest sein, denn im Laufe der Zeit hatte sich eingebürgert, dass mindestens zwei Bierrunden absolviert werden. Nach den Spielen übernahmen der Letzt- sowie Erstplatzierte dann die Rechnung für die beiden ersten feuchtfröhlichen Durchgänge. Dies hat sich verändert: Zwar kommen die älter gewordenen Kegler immer noch gern zusammen, heute bestellen sie aber Kaffee und Wasser.

Unternahmen die Gleichgesinnten früher auch Kegelausflüge und Städtereisen in ganz Europa – von Spanien, Griechenland bis Budapest war alles schon dabei – beschränken sich die Kegler nun auf ihre Spielrunden im "Hirschen".

Noch etwas hat sich im Laufe der 50 Jahre gewandelt: "Kegeln ist nicht mehr so in Mode", urteilt Wrobel. Früher habe die eingefleischte Männerrunde fast keine Bahn bekommen, nun sind sogar die zwei Sportgemeinschaften (SG) Wolfach und Oberwolfach zu einer fusioniert.

Die Jubiläumskegler gehören aber nicht der SG, sondern ihrem unabhängigen Club, der keine Mitgliedschaft erfordert, an. Heute treffen sie sich einmal pro Woche in Lokalen, die meistens um Mitternacht schließen. In den alten Zeiten öffneten Wolfachs Wirte länger. So trieben sich die damals noch jüngeren Kegler bis drei Uhr morgens im "Schlupfwinkelloch" herum, das mittlerweile ebenfalls nur eingeschränkt öffnet.

Auch die eigene Terminfindung ist manchmal gar nicht leicht: Mal bekommt einer kurzfristig Kreuzprobleme oder ist im Urlaub, ein anderer kommt aus dem Kaiserstuhl und der nächste hat ein Haus in Spanien. Aber irgendwie klappt es dann doch immer wieder mit den Treffen – und dies sei für die geselligen Kegler viel wert, so Wrobel.