Alter Schlepper wird nicht repariert / Anschaffungspreis bis zu 83 000 Euro
De "abgespeckte" Version hat den Oberwolfacher Gemeinderäten am Dienstag bei ihrer Sitzung nicht gefallen. Anstatt den Fendt-Traktoren moderat reparieren zu lassen, entschieden sie sich für einen Neukauf.
Oberwolfach . Einstimmig haben sie dafür votiert, das alte Gerät nicht mehr reparieren zu lassen. Welches Nachfolgemodell infrage kommt und wie viel es kostet, wird noch entschieden. Ein Weg zurück ist somit ausgeschlossen.
Der Schlepper ist Recherchen des SchwaBo zufolge rostgeschädigt. Bei der Firma Lorenz Müller Landmaschinen in Oberwolfach-Mitteltal wurde er Ende Mai auseinander genommen, um die Reparaturarbeiten auszuführen. Dabei wurden allerdings erheblich mehr Mängel festgestellt als zuvor. Im August 2016, als die Firma erstmals überprüfte, ob der Fendt GT 380 überholt werden kann. Ein Häufchen Rostteilchen liegen derzeit neben größeren verrosteten Teilen draußen beim Abfall. Eine Reparatur wäre möglich, dürfte sich in Anbetracht des Alters und der enormen Rostschäden mit Sicherheit nicht lohnen. Die zweite Kostenschätzung, da die erste nicht mehr haltbar war, betrug Ende Mai 45 054,67 Euro. Die "abgespeckte" Variante ohne Motorreparatur bot Müller für 30 884,28 Euro an.
Nun hat sich der Gemeinderat aber für die dritte Alternative, die Ersatzbeschaffung entschieden. Der Marktwert des alten Geräteträgers liegt bei circa 10 000 Euro und müsste über die Gemeinde verkauft werden. Der neue soll auf jeden Fall bis 2042 funktionstüchtig sein.
Zwei Angebote lagen am Dienstag bereits auf dem Ratstisch. Entscheiden wollten sich die Parlamentarier aber nicht, allein schon, "um ein Gefühl zu bekommen, dass die Ausstattungen voneinander abweichen", wie Bürgermeister Matthias Bauernfeind betonte. Gemeinderat Martin Welle (CDU) appellierte: "Wir können uns nicht mit zwei Geräten begnügen." Neben dem Valtra A für 79 319,45 Euro und Deutz-Gerät für 83 419 Euro bräuchte es ein drittes unabhängiges Angebot. Auch Bauernfeind plädierte dafür, von einem dritten Anbieter ein Angebot mit ähnlicher Ausstattung einzuholen.
Kritik wurde auch laut: Dass Müller nicht bei der Sitzung persönlich erschienen war, um den Sachstand darzulegen, stieß einigen auf. Bauernfeind betonte, dass Müller nicht explizit eingeladen war, aber dies beim nächsten Mal erfolgen werde. Bauhofleiter Thomas Klausmann sah indes bereits am Mittwoch bei der Firma um. Müller klärte ihn dabei über alternative Traktoren, deren Ausrüstung, Einsatz- sowie Bedienungsmöglichkeiten auf.
INFO
Pro und Kontra
Pro von Martin Rebbe (FW): "Wenn wir einen neuen kaufen, weiß ich, es ist gut aufgehoben. Wir müssen einen guten Winterdienst machen." Kontra von Holger Mai (FW): "24 Jahre Fendt: Wenn ich vergleiche, wie mein Auto nach 16 Jahren aussieht, hätte man das vermeiden können."