Gemeinderat: St.-Luitgard-Neubau nimmt Konturen an / Fertigstellung im Sommer 2023 möglich

Wie ist der aktuelle Stand der Planungen im Pflegeheim St. Luitgard? Darüber haben Caritas-Geschäftsführer Detlef Kappes und Klaus Koch von der Firma Eichner Bau den Oberwolfacher Gemeinderat in der Sitzung am Dienstagabend informiert.

Oberwolfach. "Es hat ganz schön gedauert, bis wir an diesem Punkt stehen", sagte Kappes eingangs. Der Betriebsübergang an den Caritasverband zum 1. Januar 2019 sei eine "aufwendige Geschichte" gewesen, räumte er ein. Mittlerweile laufe der Betrieb des Pflegeheims reibungslos und die Zusammenarbeit mit der Gemeinde sei verlässlich. Er umriss kurz, was der Caritasverband mit dem Pflegeheim vorhabe.

Demnach sollen Hausgemeinschaften in der stationären Pflege angeboten werden. Zudem wird es eine Tagespflege geben und die Sozialstation wird unter das Dach des Pflegeheims ziehen. Außerdem wird es laut Kappes barrierefreie Wohnungen geben und die Caritas möchte sich in der Quartiersarbeit beteiligen.

Im neuen Pflegeheim wird es 52 Bewohnerzimmer geben, die auf zwei Stockwerken verteilt sind. Diese sind in vier Hausgemeinschaften aufgeteilt, die wie eine Großfamilie zusammenleben werden. Diese umfassen jeweils 13 Bewohner.

52 Bewohnerzimmer in vier Hausgemeinschaften

Diese zeichnen sich durch eine dezentrale Versorgung aus und die Gewohnheiten der Bewohner sollen berücksichtigt werden. "Das heißt, das System des Pflegeheims soll sich den Bewohnern anpassen und nicht umgekehrt", erklärte er. Ein für Oberwolfach neues Angebot sei die Tagespflege. 14 bis 16 Gäste könnten dort tagsüber betreut werden. "Man muss in Zukunft sehen, wie sich das entwickelt", so Kappes.

Anschließend stellte Klaus Koch die baulichen Pläne für das Pflegeheim vor. Der Neubau wird in zwei Bauabschnitte unterteilt. Wenn der erste Abschnitt (Neubau) fertig ist, werden die Bewohner in diesen umziehen und es erfolgt der Abbruch des alten Gebäude. Der erste Bauabschnitt ist teilunterkellert, beim Geschoss darüber erfolgt der Zugang ebenerdig über die Friedensstraße. Im Erdgeschoss sollen unter anderem die Verwaltung, die Tagespflege und die Sozialstation untergebracht werden.

Die zwei Geschosse darüber beherbergen später die stationäre Pflege, im Dachraum befinden sich dann die Wohnungen. Das Erdgeschoss wird vom Feuerwehrgässle her erschlossen. Dort befindet sich auch die Treppenanlage, die zur Friedensstraße führt. Im Eingangsbereich befindet sich ein Aufzug, der auch von genutzt werden kann, um vom Feuerwehrgässle barrierefrei zur Friedensstraße zu gelangen.

Barrierefreie Wohnungen mit Blick ins Tal

In den Pflegegeschossen (erstes und zweites Obergeschoss) befinden sich die Einzelzimmer der Hausgemeinschaften. Jede der vier Gemeinschaften hat 13 Einzelzimmer, einen Aufenthaltsbereich mit Küche sowie einen Balkon, erklärte Koch. Im Dachgeschoss schließlich befinden sich die zehn barrierefreien Wohnungen. "Diese sind allesamt in Richtung Tal orientiert", so Koch. Insgesamt sollen so sieben Zweizimmer- und drei Dreizimmer-Wohnungen realisiert werden. Die Größen bewegen sich von 63 bis 94 Quadratmetern.

Gemeinderätin Erna Armbruster (Freie Wähler) erkundigte sich nach den Parkmöglichkeiten. Es seien mindestens 26 Stellplätze an der Friedensstraße geplant, so Koch. "Mehr gibt das Grundstück nicht her", sagte er. Martin Dieterle (Freie Wähler) wollte wissen, was die ursprüngliche Planung verzögert habe. Die Vertragsregelung sei extrem kompliziert gewesen, räumte Kappes ein. "Es ist unterschätzt worden, was den Übergang von den kommunalen in den Caritas-Bereich betrifft", sagte er.

An den Ausmaßen des Gebäudes werde sich nichts mehr ändern, antwortete Koch auf eine weitere Frage von Dieterle. "Der Platz auf dem Grundstück ist ausgereizt", sagte er. Wie genau die Fassade des Pflegeheims später gestaltet wird, konnte er Roland Haas (Freie Wähler) an diesem Punkt der Planungen aber noch nicht beantworten. Die endgültige Planung solle dem Gemeinderat aber zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal vorgestellt werden, so Bürgermeister Matthias Bauernfeind.

Klaus Koch rechnet damit, dass der Bauantrag im Januar eingereicht werden könnte. Parallel solle die Ausführungsplanung angefangen werden. Im Sommer 2020 könnte der erste Bauabschnitt begonnen werden, Mitte 2022 der zweite. Koch rechnet mit einer Bauzeit von etwa 36 Monaten, sodass das Pflegeheim im Sommer 2023 fertig sein könnte.