Auch der neue Vorstand sammelt für Kenia (von links): Der stellvertrende Vorsitzende Anton Gebert, Rechnerin Simone Heizmann, der Vorsitzende Otto Bonath, Schriftführerin Marianne Dieterle und Bürgermeister Matthias Bauernfeind. Foto: Haas

Mehr als 140 Einzelspender unterstützen afrikanische Kinder mit rund 80 000 Euro

Oberwolfach - Ein kleiner Verein leistet Unbeschreibliches: Insgesamt sind 80 125 Euro Spendengelder für lebenswichtige Hilfen für die Ärmsten der Armen in Kenia gesammelt worden. Der Vorstand mit Otto Bonath an der Spitze ist nun im Amt

"Einfach phänomenal, was hier ohne große Verwaltungsstrukturen an enormer Hilfe geleistet wird", lobte Bürgermeister Matthias Bauernfeind bei der Hauptversammlung des Vereins Polio-Hilfe Kenia-Oberwolfach die Arbeit des kleinen Vorstandsteams um den Vorsitzenden Bonath. Dessen Leistung und dessen Einsatz erfülle auch die ganze Gemeinde mit großem Stolz.

Der Vorsitzende dokumentierte in Grafiken, die Rechner Daniel Schrempp erarbeitet hatte, woher die Hilfe aus dem Kreis der Helfer und Spender kam und wohin die Mittel für die einzelnen Projekte in einem Umfang von 80 125 Euro im vergangenen Jahr geflossen sind.

Auf unterhaltsame Weise ließ Chronistin Marianne Dieterle das Vereinsjahr 2017 Revue passieren. An die Öffentlichkeit trat der Verein unter anderem mit der Ausrichtung des Mühlenfests beim Diesekarleshof im Rankach. Lobend bilanzierte Dieterle: "Zum Glück hat der Verein so viele wohl gesonnene Rankacher, Freunde und Unterstützer an seiner Seite, die ein Fest in dieser Größe erst möglich machen."

Großaktionen, die die Helfer immer wieder herausfordern, waren der "Wolfacher Herbst", der Weihnachtsbasar im Hausacher Gerwig-Gymnasium mit einem stets mit neuen Ideen beseelten Team an Unterstützern und Freunden – und natürlich der Wolfacher Kuchenmarkt.

In seinem Bilder-Rückblick war es Bonath nicht möglich, alle Helfer und Spender, die es verdient hätten, im Einzelnen zu würdigen. Als beispielhaft griff er diesmal die unermüdliche Schaffenskraft und Spendenfreude der Oberwolfacher Frauengemeinschaft heraus, um allen auch im Namen von Hubert Seifert ein "Vergelt’s Gott" zu übermitteln.

Verein erhält ein Dankesbrief aus Kenia

Socken stricken (Einzelrekord im vergangenen Jahr: 90 Paare), die begehrten Lumpenschuhe nähen, Brot und "Busserle" backen, Kuchen und Torten für die Feste kreieren: Das hat auch im vergangenen Jahr ebenso die Kasse gefüllt wie die Geldspenden von Unternehmen und einer großen Zahl von Einzelspendern, die vorwiegend aus der Umgebung kommen, aber inzwischen sogar aus dem Ausland.

Der Dankesbrief von Hubert Seifert machte deutlich, wie sehr man in Kenia auf die Hilfe durch den Polio-Hilfe-Verein angewiesen ist, gerade in einem Jahr wie dem vergangenen, mit politischer Unruhe und schweren Verwüstungen durch Überschwemmungen.

Auch Otto Bonath bekräftigte das Fazit seines Freundes Hubert Seifert, dessen Wurzeln im Rankach liegen, dass auf Tiefschläge stets ein hoffnungsfrohes Aufstehen und fortgesetzte Hilfe folge. Im vergangenen Jahr sei die schnelle und unbürokratische Hilfe durch den Oberwolfacher Verein und die befreundete Helfergruppe des Jugendklubs aus Weingarten nach der Unwetterkatastrophe überlebenswichtig gewesen.

Entsprechend ihrer Verdienste wurde das bewährte Vorstandsteam wiedergewählt. Man freute sich über die Bereitschaft der Mitglieder, ihre Ämter weiterzuführen. Nahtlos ging der Posten des Rechners von Daniel Schrempp, der wegen des aufgenommenen Studiums auf eine erneute Kandidatur verzichten musste, auf Simone Heitzmann über, was von den Mitgliedern mit Beifall für beide honoriert wurde.

Die traditionellen Veranstaltungen wie die Beteiligung am Wolfacher Herbst und am Kuchenmarkt sowie die Groß-Aktion am Robert-Gerwig-Gymnasium werden auch im neuen Jahr den Verein herausfordern. Die jährliche Pause ist allerdings für das Mühlenfest vorgesehen.

Info: Spenden

Die Spenden in Höhe von insgesamt 80 125 Euro lassen sich wie folgt aufschlüsseln:

Anzahl der Spender: 141 Zu 62 Prozent aus Oberwolfach und Umgebung Die zehn größten Spender erbringen 59 Prozent des Spendenaufkommens Zu den drei größten Spendern gehören: Frauengemeinschaft Oberwolfach, Firma Richter Neukirchen, Robert-Gerwig-Gymnasium Hausach

Verwendet wird das Geld für: 17 141 Euro für Patenschaften (Rollstühle, Schulen, Familien) 10 000 Euro für Instandsetzungen an der Klinik in Bombolulu (Nothilfe auf Hilferuf) 52 984 Euro für die Kinderklinik und die Durchführung von Operationen