Bleibt geschlossen, obwohl alles für Besucher vorbereitet ist: Das Besucherbergwerk Wenzel im Frohnbach.Foto: Haas Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Die Übernachtungszahlen in Oberwolfach 2020 sind wegen Corona drastisch eingebrochen

Der von Tourismusleiterin Carina Gallus erstellte Bericht über den Tourismusverlauf im vergangenen Jahr zeigt den durch Corona bedingten Einbruch in allen Sparten. Dies wurde in der Sitzung des Gemeinderats deutlich sichtbar.

Oberwolfach. Bürgermeister Matthias Bauernfeind trug die Erhebungen und Bilanzen vor. In Oberwolfach wurden im Jahr 2020 insgesamt 6625 Ankünfte und 29 493 Übernachtungen registriert. Im Vergleich zum noch "normal" verlaufenen Jahr 2019 bedeutet dies eine Abnahme von 49,9 Prozent bei den Ankünften und 46,7 Prozent bei den Übernachtungen.

Ferienwohnungengehen nur um 5,7 Prozent zurück

Auch in allen Detailerhebungen war querdurch der Rückgang zu verbuchen, prozentual am extremsten im Dezember vorigen Jahres mit sage und schreibe einem Minus von 95,9 Prozent.

Am stärksten war das MFO (Mathematische Forschungsinstitut) mit -65 Prozent auf das ganze Jahr gesehen betroffen, gefolgt von Hotels und Pensionen mit -51,7 Prozent. Noch passabel lief es bei den Ferienwohnungen. Hier war nur ein Minus von 5,7 Prozent zu verzeichnen. Verhältnismäßig mehr Gäste kamen aus dem Inland: 65,4 Prozent im Vergleich zu 41 Prozent im Vorjahr und hier wiederum die meisten aus Baden-Württemberg, was nicht verwundert.

Interessant ist die Zusammensetzung der ausländischen Gäste, die trotz aller Unbilden dem Ferienort Oberwolfach die Treue hielten. Die 10 216 Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland lassen sich folgendermaßen differenzieren: 25,1 Prozent aus Belgien, 24,3 Prozent aus den Niederlanden, 5,3 Prozent aus der Schweiz und nur 4 Prozent aus dem benachbarten Frankreich.

Einziges Positivum innerhalb der umfangreichen Erhebung sämtlicher Zahlen im Bereich des Tourismus neben dem Anstieg der Verweildauer von 4,2 Tage auf 4,5 Tage ist die Tatsache, dass sich das Bettenangebot insgesamt um sieben erhöht hat.

Mit der Betonung dieser Pluszahlen gab sich Bürgermeister Bauerfeind beim Vortragen des umfangreichen Berichts von Carina Gallus alle Mühe, noch ein paar Krumen auf der Positivseite zusammenzusuchen.

Nicht viel Besseres gab es von den Besucherzahlen im MiMa (Mineralien- und Mathematikmuseum) und im Besucherbergwerk Wenzel zu vermelden. Immerhin sank die Zahl beim MiMa zwischen 2019 und 2020 "nur" von 5992 auf 4051, während das Minus in der Grube Wenzel mit dem Absinken von 9 217 auf 2 196 recht deutlich ausfiel.

Im Bergwerk waren die Abstandsregeln jeweils nur schwerlich einzuhalten, weshalb über ein halbes Jahr hinweg kein einziger Gast zu verzeichnen war. Durch die konsequente Regelung mit Voranmeldung war jedoch auch in den Sommermonaten jeweils lediglich eine verantwortbare Anzahl von Besuchern möglich. Und bezüglich der neuen Saison sieht es nun leider nicht besser aus, obwohl alles bestens vorbereitet ist und die Grubenführer am Start stehen.

So bleibt auch seitens des Oberwolfacher Gemeinderats und des Bürgermeisters nur ein hoffnungsvoller Blick auf das kommende Jahr. Zur Belebung sollte in diesem Jahr übrigens auch der neu geschaffene Spielplatz beim Kiosk sorgen, kombiniert mit einem angrenzenden Streichelzoo.

So bleibt auch seitens Gemeinderat und Bürgermeister nur ein hoffnungsvoller Blick auf das kommende Jahr. Zur Belebung sollte in diesem Jahr übrigens auch der neu geschaffene Spielplatz beim Kiosk sorgen, kombiniert mit einem angrenzenden Streichelzoo. All das muss nun warten!