Rathausübergabe: Narren beschenken Bürgermeister / Heimisches Autokennzeichen
Damit Bürgermeister Matthias Bauernfeind mit seinem Auto angemessen durch das Wolftal kutschieren kann, haben ihm die Narren am Donnerstag ein besonderes Geschenk gemacht. Er durfte sich über zwei neue Nummernschilder mit heimischen Kennzeichen freuen.
Oberwolfach . "OG: BM 9815" lautet der Schriftzug auf den beiden Exemplaren. Er spielt auf Bauernfeinds Amtseinführung am 9. September 2015, seine Berufsbezeichnung sowie Namensinitialen an.
Dass der Bürgermeister seither immer noch mit dem Freiburger Autokennzeichen unterwegs ist, war der Narrenvereinigung Oberwolfach scheinbar ein Dorn im Auge. So nahm Narrenmutter Martina I. die Rathausübergabe zum Anlass, um Bauerfeind dafür zu tadeln, was mit Narri-Narro-Rufen von den versammelten Anwesenden (siehe Info) goutiert wurde.
Zunächst aber trafen sich die Hästräger gegen 16 Uhr vor dem Rathaus an der Walke und zogen zehn Minuten später mit dem Lied "Hände zum Himmel", das die Narrenkapelle schmissig vortrug, in das Gebäude ein.
Das neunköpfige Rathausteam, unter anderem mit Kämmerer Thomas Springmann und Bauhofleiter Martin Klausmann, hatte sich ebenfalls verkleidet. Die Mitarbeiter trugen rote Schutzhelme, Warnwesten sowie vereinzelt geknotete Halstücher. Sie führten im folgenden ein kleines Schauspiel auf. "Die Verwaltung packt im Bauhof an", verkündete Bauernfeind. Bauen sei gerade im Trend. Klausmann sei auch schon auf Shoppingtour gewesen und wolle eine "Rundum-Erneuerungskur" etablieren. So klagte Springmann dem närrischen Publikum auch sein Leid: Klausmann und seine Bauhofmitarbeiter hätten das Rathaus annektiert. Bauernfeind flehte: Die Narren sollten das Rathaus-Team von dieser Unterdrückung befreien. "Er (Anm. d. Red.: Klausmann) guckt grad net", sagte Bauernfeind und händigte Martina I. den "Rathausschlüssel" aus.
Diese versprach, sich mit ihrer Rede zu sputen und rügte dann die Gebührenerhöhung bei der Anmietung der Festhalle mit den Worten: "Habt ihr einen Knall?". Der Gemeinderat hatte Ende Juli 2017 beschlossen, privat und betrieblich Feiernde ab 2018 stärker zur Kasse zu bitten (wir berichteten). Dann wurden wieder versöhnlichere Töne mit den zwei Abschlussliedern der Narrenkapelle angestimmt, unter anderem beim heiteren "Fiesta Mexicana (Hossa)".
Rund 150 Personen aus verschiedenen Häsgruppen der Narrenvereinigung Oberwolfach beteiligten sich laut Martina I. an der Rathausübergabe. Zum Schluss gab es für alle dampfenden "Hirnbrägel" mit Baguette-Schnitten.
