Eine große Herausforderung ist der Aufbau der Bühne neben der Wolf. Foto: Steitz Foto: Schwarzwälder Bote

Dorphfestival: Organisatoren und Helfer bauen auf / Soundchecks und Lagebesprechungen am Samstag

Große Stämme ruhen rechtwinklig im Gras. Sie sind auch teilweise an dahinterliegenden Büschen und Bäumen befestigt. Die warmen Temperaturen des Tages dauern an. Sehr idyllisch ist es an diesem Donnerstagabend in Oberwolfach auf der Festwiese im Mitteltal 11. Die Vorbereitungen für das heutige Dorphfestival laufen seit zwei Wochen auf Hochtouren.

Wer beim hiesigen Landmaschinen-Reparaturdienst Lorenz Müller in die Seitenstraße einbiegt, sieht schon von Weitem die vielen Helfer auf der Wiese neben dem Fluss, der Wolf. Sie werkeln und laufen auf dem Gelände umher.

Herzstück ist die Bühne, vorn am Gewässer. Sie misst elf Meter Länge und ist sechs Meter breit. Etwas weiter weg sitzt Co-Organisator Simon Meier auf einem Stapel Holzpaletten. Das linke Bein ist angewinkelt, seine Arme hat er locker um das Knie geschlungen. Der Blick ruht optimistisch auf dem Geschehen an der Wolf. Dort ist der befreundete Festival-Macher Julian Bonath mit Helfern im Einsatz. Vom Opa bis zu Freunden – alle helfen mit und wollen, dass das Festival ein Erfolg wird. Es fühlt sich an wie die Ruhe vor dem Sturm.

"Der Zulauf war enorm", erläutert Meier. Sogar aus Köln wurden online Tickets gebucht, sagt er. Infolge des frühzeitigen Abbruchs des Vorverkaufs (wir berichteten) hätten viele Interessierte nicht verstanden, warum das Kartenkontingent begrenzt ist.

Bonath und Meier müssen sich eben an das Sicherheitskonzept halten, das die Polizei und Bürgermeister Matthias Bauernfeind genehmigt haben. Es sieht maximal 1500 Festivalgänger vor. Auch die Veranstalterhaftpflichtversicherung ist darauf ausgerichtet. Mehr Platz ist nun einmal eben nicht drin.

"Wir wollen auch, dass es entspannt ist", begründet Meier. Aber natürlich tut es den Festivalmachern leid, dass einige Arbeitskollegen und gute Freunde im Vorfeld keine Karten mehr bekamen.

Schon beide vergangenen Open-Airs der Band "The Dorph", zu der Bonath und Meier gehören, waren 2017 und 2016 ausverkauft. Damals tummelten sich bis zu 500 Gäste im Freibereich des Oberwolfacher "Hirschen".

"Jetzt ist es drei Mal so groß und immer noch nicht für alle Platz", wundert sich Meier amüsiert. Ob ein zweites Festival 2019 noch mehr Fläche in Anspruch nehmen wird, und ob es überhaupt eine Neuauflage gibt, will Meier noch nicht kommentieren. "Wir wollen das definitiv erst einmal über die Bühne bringen", sagt er.

Freitagabend ist der Aufbau beendet und samstagvormittags gibt es ab 8.30 Uhr zahlreiche Soundchecks mit den Künstlern und Lagebesprechungen mit Beteiligten, wie dem Deutschen Roten Kreuz und der Security. Letzte Fragen sollen dann geklärt sein. Sogar bunte T-Shirts haben die beiden begeisterten Festivalgänger Meier und Bonath entworfen, damit neben "handmade food" richtiges Flair aufkommt.

"Man wird überall darauf angesprochen", erzählt Meier. Viele Schaulustige werden kommen. Und einige, die keine Karte mehr erhalten haben, verfolgen das Konzert als Zaungäste, schätzt er.

Ein Paar hält auf dem benachbarten Feldweg mit seinen Fahrrädern an. Gespannt beobachten sie unter ihren Helmen den Bühnenaufbau. Zwei Helfer sind damit beschäftigt, auf einer Leiter bunte Lichterketten an Bäumen zu befestigen. Dann wenden sich die Frau und der Mann Meier zu. "Wir haben schon lange Karten", bekennen sie. Ob es Sitzplätze gebe, wollen sie wissen. Am Nachmittag wird das mit der Picknickdecke kein Problem sein, aber abends ist das Festival eher für die Tanzwütigen gedacht.

Sogar in den sozialen Netzwerken gibt es schon erste Hilferufe, weiß Meier. "Wer hat noch eine Karte?", habe ein Mädchen auf Facebook geschrieben.

Von einigen Bekannten weiß er auch, dass sie vorhaben, sich bereits um 12 Uhr mit einem Kasten Bier und Campingstühlen zu postieren und bis zum Start der Abendkasse zu warten. "Wahrscheinlich sind wir nach zehn Minuten ausverkauft", vermutet Meier. Aber dennoch, es bleibt dabei: Los geht es erst um 15 Uhr. Da können die Festivalfans noch so kreativ werden, um an die letzten 250 Tickets heranzukommen.

Melanie Steitz

  Anreise zu Fuß, per Fahrrad oder Bus: Es führt ein schöner Radweg direkt zum Festival.

  Mit dem Auto: Parkplätze sind direkt beim Festivalgelände, gegenüber der Firma Landmaschinen Müller. Die Anzahl der Parkplätze ist begrenzt.

  Die Rückfahrt: Ein Busunternehmen bietet einen Pendelverkehr nach Oberwolfach-Walke, Vor Dohlenbach, zum Sägewerk Künstele und nach Schapbach-Dorf an. Dieser kann am Sonntag, 15. Juli, ab 1, 2 und 3 Uhr in Anspruch genommen werden. Der Preis beträgt jeweils drei Euro.