Zahlreiche Interessierte kamen mit Bürgermeister Matthias Bauernfeind über die künftige Nutzung des alten Schulhauses ins Gespräch. Foto: Haas

Gemeinde muss 35 Flüchtlinge einquartieren / Bürger wollen helfen

Minutiös begründete Plädoyers haben die Versammlung der Gemeindeverwaltung mit den Vereinsvertretern am Montag geprägt. Es ging um die künftige Nutzung des alten Schulhauses.

Oberwolfach . Bürgermeister Matthias Bauernfeind hatte vor dem Hintergrund der für die Gemeinde unumgänglichen Neubeschaffung von sozialem Wohnraum eingeladen. Nach aktuellem Stand, teilte er mit, Oberwolfach müsse für 35 Flüchtlinge Wohnraum bereitstellen.

Sehr viele Mitglieder von Kolpingfamilie, Trachtengruppe und Kirchenchor füllten den Gymnastikraum an der Walke bis auf fast den letzten Platz. Der Bürgermeister hatte bereits im Vorfeld kommuniziert, zunächst den Blick auf leer stehende Räumlichkeiten im Ort zu lenken. Er betonte, dass die Räume, die weiterhin von den Vereinen benötigt würden, auch künftig in deren Obhut bleiben sollen.

Als hauptsächliche Sprecher der Vereine übernahmen Otto Bonath für die Kolpingfamilie und den Kirchenchor, sowie Theo Feger für die Trachtengruppe. Seitens der aktuellen Nutzer des Hauses klinkten sich ebenso Manfred Schmider, Werner Haas und Berthold Schrempp in die Aussprache ein.

Alle betonten unisono, wie wichtig die ständige Verfügbarkeit der drei Vereinsräume sei und im Grunde nicht auf die Toiletten sowie Lagermöglichkeiten des Speichers im bisherigen Umfang verzichten könnte. Der hohe Aufwand durch die Vereine zu Beginn der 1980er-Jahre durch das enorme Engagement beim Ausbau der Räumlichkeiten, der gestärkte innere Zusammenhalt und die dadurch gebotenen, verlässlichen Zukunftsperspektiven wurde hervorgehoben. Dagegen kam Bauernfeind mit dem Hinweis auf künftig verfügbare Räume im Schulhaus bei der Kirche und der von der anwesenden Schulleiterin Lydia Seyffert zugesagten pädagogischen Raumnutzungskonzeption nicht an.

Bauhofleiter Martin Klausmann stellte ein für die Gemeinde erarbeitetes grobes Konzept für Apartments, vor allem im Bereich des Obergeschosses und dem üppigen Speicherraum vor. Daraufhin wurde von allen Rednern verdeutlicht, dass Wohnen und Vereinsleben innerhalb des Hauses nicht funktionieren könne.

Die grob geschätzten Kosten für den Einbau der Wohnungen für circa 500 000 Euro wären zudem für ein neues Haus viel besser angelegt, hieß es. Die Vertreter wüssten von der einstigen Problematik in der Festhalle. Mit Paulina Rosenfelder im Walker Schulhaus sei es nur deshalb gut gegangen, weil diese über die Maßen von sich aus entgegenkommend gewesen sei, wie dies von Familien üblicherweise keineswegs erwartet werden könne.

Bezüglich der angeblich verzweifelten Suche von Wohnraum seitens der Gemeinde merkte Manfred Schmider kritisch an, dass er über zwei Wochen lang auf ein Wohnungsangebot seinerseits vergeblich auf eine Rückmeldung durch die Gemeinde gewartet habe.

Versöhnlich wurden die Wortmeldungen gegen Ende der Versammlung seitens der Anwesenden. Im eigenen Bekannten- und Nachbarschaftsbereich wollten sie aktiv behilflich werden, Leerstände von Wohnraum zu vermeiden und der Gemeindeverwaltung und dem Bürgermeister bei der verzweifelten Suche nach sozialem und bezahlbarem Wohnraum zuzuarbeiten.

INFO

Wohnraum

Neben der Wohnraumsuche der Gemeinde hält auch der Helferkreis für die Geflüchtete Ausschau nach Mitstreitern. Interessierte können sich an die Koordinatorin Sandra Helfer unter Telefon 07834/5 42 wenden.