"Imaginary"-Direktor Andreas Matt hielt einen spannenden Vortrag in Oberwolfach. Foto: Haas Foto: Schwarzwälder Bote

Vortrag: Andreas Matt erklärt anschaulich die Herausforderungen künstlicher Intelligenz

Oberwolfach (hgh). Gespannt und hoch konzentriert haben die zahlreichen Besucher kürzlich im MiMa den Vortrag von Andreas Matt verfolgt. Sie wurden in ihrer Erwartung nicht enttäuscht, konkrete Informationen anhand von beispielhaften Experimenten zur Nutzung künstlicher Intelligenz (KI) zu erhalten. Aufgrund des wissenschaftlichen Engagements von Matt bei der deutschlandweiten Organisation von Ausstellungen und Präsentationen in Museen und vor allem als Direktor von "Imaginary" in Berlin eilte dem Referenten große Bekanntheit nicht nur in Fachkreisen voraus.

Im Verlauf seines Vortrags erläuterte der Referent anschaulich mit Computersimulationen, wie künstliche Intelligenz zunehmend auch im Alltag bereits nutzbar ist und in Bälde noch weit mehr Einfluss nehmen dürfte. Dahinter stand allerdings bei den Zuhörenden auch immer die bange Frage, ob man der KI in gar nicht mehr so ferner Zukunft völlig ausgeliefert sein könnte.

Man merkte schon gleich beim Einstieg in den Vortrag das leidenschaftliche Engagement des Wissenschaftlers, wie sehr er damit vertraut ist, die Thematik und die jeweiligen Problemstellungen beeindruckend mit Computersimulation und interaktiv zu visualisieren. Zusammenhänge und die Komplexität von Einflussfaktoren für das Finden von Lösungen wurden deutlich positioniert und in ihrer Bedeutsamkeit bewertet.

Letztendlich ging es schließlich auch immer darum, die Überzahl der sachlich stochastisch erfassbaren und somit rein wissenschaftlich zielführenden Komponenten heraus zu arbeiten und den letztendlich nur von Menschen zu treffenden emotionalen und vor allem sozial-ethischen Aspekten entgegen zu stellen. Dabei galt es auch immer, die in viele Einzelprozesse zerlegbaren Abläufe bei der interaktiven Lösung der Aufgaben schlüssig zusammen zu führen.

Praktische Beispiele bezogen sich auf das Lesen von handschriftlichen Ziffern, eine Schatzsuche auf dem Meeresboden, das Finden eines rundum zufrieden stellenden Lokals in einer großen Stadt, die Lenkung von Verkehr oder auch nur eines Autos etwa, um in prekärer Unfallsituation adäquat und dabei möglichst umfassend – also auch auf die agierenden Personen bezogen – in schadensmindernder Schnellreaktion zu handeln.

Thema war auch neu entwickelte Software zum selbsttätigen Lernen mit schließlich dem alternativlosen Einsatz von "Lernmaschinen". Fazit von Andreas Matt: So weit werde es wohl nie kommen, was an mehreren Beispielen innerhalb des Vortrages angedeutet worden war. Maschinen und damit die KI werden demnach nach Ansicht von Andreas Matt, Menschen niemals ersetzen können.

Im Anschluss gab es Gelegenheit für Nachragen und Diskussionen.

Gruß und Dankesworte sprach die wissenschaftliche Assistentin des MFO, Tatjana Ruf. Sie stellte den Referenten mit seinem beruflichen Werdegang vor und freute sich über das große Interesse, das dem Vortrag weit über die Gemeinde hinaus entgegen gebracht wurde.

"Imaginary" gilt als eine Ideenschmiede für Innovation in der Wissenschaftskommunikation mit dem Ziel, die moderne Mathematik in einer ästhetischen, interaktiven und kollaborativen Weise zu vermitteln.