Armer Fink mit "Flügelschaden" ist vor drei Wochen in Oberwolfach gestrandet. Foto: Haas

Vogelfreunde füttern verletztes Tier seit drei Wochen. Tierklinik rät Natur ihren Lauf zu lassen.

Oberwolfach - Notgedrungen ist aus einem putzigen jungen Buchfink in den vergangenen Wochen ein Laufvogel geworden. Irgend ein Unglück hat dazu geführt, dass er nur mit einem Flügel ein bisschen Höhe gewinnen kann. Der andere steht steif vom kleinen Körper weg.

Vielleicht ist der kleine Fink gegen eine Fensterscheibe gesaust oder er ist in die Fänge eines natürlichen Feindes geraten? Katzen, Eichhörnchen oder auch Elstern haben ihm womöglich beim Futterholen aufgelauert. Seit gut drei Wochen hält er sich in der Nähe eines Futterplatzes auf, der ihm das Überleben garantiert. Mit einem lauten Zip-Zip bedankt er sich auch stets, wenn der Futternapf gefüllt wird. Ein kleines bisschen Zutrauen konnte er inzwischen auch zu seinen menschlichen Versorgern gewinnen. Dennoch überwiegt seine furchtsame Scheu: Mehr als knapp zwei Meter kann sich ihm niemand nähern.

Einmal hat er auch schon einen Ausflug aus dem vertrauten Garten hinaus auf die Straße und Nachbars Rasen riskiert. Zum Glück ließ er sich wieder zum gewohnten umzäunten Aufenthaltsort zurück scheuchen, begleitet von einigen protestierend klingenden energischen Zip-Lauten.

Nach nun schon drei Wochen "Invalidendasein" schafft er es immerhin wieder knapp einen Meter hoch zu flattern, um sich bei Gefahr einigermaßen in Sicherheit zu bringen. Bleibt zu hoffen, dass sich sein Zustand weiter so bessert, damit er schließlich wieder zusammen mit seinen Artgenossen sein uneingeschränktes Finkenleben in wiedergewonnener Freiheit fortsetzen kann.

Ein wenig wird er seinem menschlichen Versorger allerdings dann schon fehlen, nachdem sie sich im Laufe der Zeit einander so vertraut geworden sind.

Die Tierklinik in Haslach empfiehlt in so einem Fall, bei dem ein Wildtier involviert ist, den Dingen ihren Lauf zu lassen. "Das ist eben die Natur. Wenn man etwas tun will, und es zu einem Tierarzt bringen will, kann man versuchen, das Tier mit einer Lebendfalle einzufangen oder sich an den hiesigen Tierschutzverein wenden."