Beim Gewässertag konnten die Besucher etwas für den Wiederaufbau des Fischbestands in der Wolf tun. Foto: Haas Foto: Schwarzwälder-Bote

Angelverein freut sich über vielseitige Unterstützung. Patenschaften für Wolfabschnitte.

Oberwolfach - Mit einem Gewässertag warb der Angelvereins Oberwolfach für sein Projekt der Wiederbelebung der Wolf. Der Vorsitzende des Angelvereins, Martin Maier, gab zusammen mit Bürgermeister Jürgen Nowak das Startsignal für den Wiederaufbau des Fischbestands.

Da der Verein die Kosten von mindestens 20 000 Euro nicht allein schultern kann, zeigt die Gemeinde mit einem Pachtzins-Verzicht ihr Entgegenkommen. Bürgermeister Jürgen Nowak betonte, dass die Verwaltung froh sei, sich bei der Behebung des schlimmen Schadens auf einen starken Angelverein mit einer engagierten Vorstandschaft und hilfswilligen Mitgliedern stützen zu können.

Auch begrüßte er die Solidaritätsaktion von Gewerbetreibenden und der Oberwolfacher Bürgerschaft zur Wiederbelebung der Wolf. Alle Mitglieder bringen sich ein, obwohl das Angeln in nächster Zeit ganz in den Hintergrund treten müsse.

Vorsitzender Martin Maier erläuterte die Maßnahmen im Detail und freute sich, dass vom Gewerbeverein und dessen Mitgliedern bereits viele Spendenzusagen eingegangen sind. Er bedauerte und entschuldigte sich zugleich, weil wegen Druckproblemen nicht alle Spender im kurzfristig für den Gewässertag herausgegebenen Flyer mit ihrem Firmenlogo die verdiente Berücksichtigung finden konnten. Es sollen jedoch alle Spender namentlich auf einem Baum erwähnt werden, der nahe der Wolfmündung errichtet werden soll. Mit einer Spende ab fünf Euro kann jeder Interessierte symbolisch die Patenschaft für ein Meter Wolf übernehmen und so zum Neubesatz mit heimischen Fischarten beitragen.

Am Gewässertag wurde dann auch die Gelegenheit geboten, selbst Bachforellen aus der Zuchtanlage des Angelvereins im Erzenbach in die Wolf einzusetzen. Wolfgang Welle füllte die ca. 15 Zentimeter langen Forellen in die bereitgestellten Eimer, die zum Beginn des Neubesatzes von Michael Armbruster als Vertreter des Gewerbevereins, Gemeinderätin Martina Armbruster, Elisabeth Nowak und Martin Maier in die Freiheit entlassen wurden.

Martin Maier betonte, dass es allerdings keine Möglichkeit gebe, für die Vermehrung der Groppen und der Kleinlebewesen zu sorgen. Dabei müssten die Beteiligten mit viel Geduld auf das eigenständige Regenerieren der Wolf verlassen. Alles werde allerdings unternommen, um durch regelmäßige fachmännische Wasserproben, Messungen und Überprüfungen einen weiteren Schadensfall zu vermeiden. Außerdem soll an geheimer Stelle ein Kontrollmechanismus installiert werden, der in kritischer Situation unverzüglich die Fachbehörden alarmiert.

Neben den Mitgliedern waren auch Angelfreunde aus der Umgebung – so auch aus Wolfach – zu Gast, um ihre Verbundenheit mit den Oberwolfachern zu demonstrieren. Gekommen war auch Helmut Beathalter aus Schutterwald als Vertreter des Landesfischereiverbandes. Aus seinem reichen Erfahrungsschatz als Leiter von Arbeitskreisen und von Schulprojekten hat er ein einfühlsam illustriertes Kinderbuch unter dem Titel "Susi, die Schwarzwaldforelle" geschrieben, das er in Auszügen an einer Plakatwand vorstellte. Präsentiert wird das Buch ausführlich im Rahmen eines Thementages "Schwarzwälder Forelle" am 17. Mai im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in Gutach.

Der Angelverein Oberwolfach nutzte den Gewässertag außerdem, um über die Vielfalt von Süßwasserfischen, die Geschichte der Fischerei und mit Bildreportagen über das Angebot des Vereins im Rahmen der Sommerferienprogramme zu informieren. Diese Öffentlichkeitsarbeit ist für den Erfolg des Projekts erforderlich.