Mehrere Monate nach der Fertigstellung sorgte die Gelbachbrücke nochmals für Gesprächsstoff. Foto: Dorn

Oberwolfacher Gremium beschließt zudem zehnte Änderung des Bebauungsplans "Matten".

Oberwolfach - Die nunmehr zehnte Änderung des Bebauungsplans "Matten" ist am Dienstagabend Thema im Oberwolfacher Rat gewesen. Zudem beschäftigten sich die Räte mit der Abrechnung des Neubaus der Gelbachbrücke.

Die Änderung des Bebauungsplans haben die Räte einstimmig auf den Weg gebracht. So sollen unter anderem die Voraussetzungen für den Bau der neuen Heizzentrale der Kraft-Wärme-Anlagen (KWA) geschaffen werden, erläuterte Bürgermeister Matthias Bauernfeind. Die Änderung soll im beschleunigten Verfahren über die Bühne gehen.

Der Bebauungsplan stammt aus dem Jahr 1993 und weist im Änderungsbereich ein Gewerbegebiet aus, heißt es in der Beschlussvorlage. Mit der Änderung soll auch der rechtliche Rahmen für die Erweiterung eines dort befindlichen Gewerbebetrieb geschaffen werden. Die Kosten der Bauleitplanung werden vom Grundstückseigentümer hälftig übernommen, heißt es.

Mehrere Monate nach ihrer Fertigstellung Mitte 2019 hat auch die neu gebaute Gelbachbrücke noch einmal für Gesprächsstoff im Gemeinderat gesorgt. Laut der Aufstellung der Baukosten verursachte die Brücke Kosten in Höhe von rund 993 700 Euro – und übersteigt die Kostenberechnung des Büros RS Bauingenieurbüro (rund 812 900 Euro) deutlich. Franz Doll vom Büro RS stand in der Sitzung nochmals Rede und Antwort zu den Zahlen der Baukostenübersicht der Verwaltung. Diese bezeichnete er als nicht "100-prozentig richtig".

"Das ist, wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen", sagte er. Unter anderem seien in den Neubaukosten, wie sie die ausführende Firma Bonath eingereicht hatte, die Kosten der Behelfszufahrt bereits enthalten – in der Übersicht seien diese gesondert aufgestellt. So ergebe sich ein Betrag von rund 841 000 Euro für den Neubau inklusive Behelfszufahrt. Doll kam bei Bau und Planung zusammen auf rund 977 900 Euro – die Gemeinde auf rund 993 700 Euro.

Das Angebot der Firma Bonath habe mit 792 800 Euro sogar unter der Kostenberechnung gelegen. Dieses müsse mit der Schlussrechnung verglichen werden, so Doll. Zudem habe es Nachträge sowie weitere Nebenkosten gegeben, die nicht über den Tisch den Büros gelaufen seien, die die die Differenz erklären. "Mit drei bis vier Prozent Abweichung gegenüber den geplanten Kosten stehen Sie noch gut da", meinte Doll.

Ratsmitglied Roland Haas (Freie Wähler) monierte, dass beim Bau nicht gleich an die Verlegung von Leerrohren gedacht wurde. "Die Brücke ist aber Gold wert und dringend notwendig", schickte er hinterher. Doll antwortete, dass es laut Bauvorschriften keine Möglichkeit gegeben habe, Leerrohre in den Brückenkörper zu verlegen und sie stattdessen seitlich angebracht werden müssen.

Bauernfeind betonte im Anschluss: "Das Wichtigste ist: Wir haben da ein Top-Bauwerk stehen und sind sehr froh darüber – vor allem im Hinblick auf die Entwicklung im Gelbach."

Den Beschluss fasste der Gemeinderat einstimmig. Demnach wird der Bebauungsplan "Matten" zum zehnten Mal im beschleunigten Verfahren geändert. Zudem wird die Öffentlichkeit im Rahmen der öffentlichen Auslegung beteiligt und der gebilligte Änderungsentwurf öffentlich ausgelegt.