Die Gelbachbrücke von der Landstraße her: Wegen ihrer gefährlich engen Einmündung, dem ungenügenden Schutz vor Hochwasser sowie dem geringen Belastungsgewicht könnte sie bald saniert werden. Foto: Haas Foto: Schwarzwälder Bote

Sanierung: 5,50 Meter sind geplant / Auch für Schwerlastverkehr von 60 Tonnen öffnen / Umleitungsproblem

Noch in diesem Jahr könnte die Gelbachbrücke saniert werden, um dem zukünftigen Verkehrsaufkommen gewachsen zu sein. Allerdings gibt es noch Einiges zu klären.

Wolfach . Franz Doll, Abteilungsleiter Brückenbau vom Büro RS-Ingenieure aus Achern, hat die Planung am Dienstag in der Gemeinderatssitzung vorgestellt. Die Gelbachbrücke soll demnach verbreitert werden, damit sich Autos und Lastwagen auf einer Breite von 5,50 Metern im Begegnungsverkehr treffen können, so Doll.

Auch die Einfahrt von der Landstraße aus wird trichterartig ausgeweitet. Außerdem soll ein Geländer an der neuen Brücke gemäß der Verkehrsvorschriften angebracht werden, führte Doll aus. Links vom Gelbach grenzt ein Sägewerk dahinter an. Daher sei die Ausrichtung für den Schwerlastverkehr ebenfalls wichtig. Es solle auch enormeren Transportern von Zuliefererfirmen des Sägewerks ermöglicht werden, den Gelbach dort zu überqueren.

Das zulässige Gesamtgewicht von zwölf Tonnen darf derzeit nicht überschritten werden. Doll schlug dem Gemeinderat daher eine Modernisierung der Brücke vor: Sie könnte nach der Sanierung für die bis zu 60 Tonnen schweren Fahrzeuge geeignet sein. Er begründete diesen Vorstoß damit, dass die Brücke dem "zukünftigen Verkehrsaufkommen" gewachsen sein sollte.

"60 Tonnen halte ich für überambitioniert, 40 Tonnen würden reichen", betonte Gemeinderatsmitglied Dietmar Baur (FW). Doll argumentierte, dass der Preisunterschied mit unter zehn Prozent nur minimal wäre. Er rate davon ab, zum Beispiel eine 30-Tonner-Brücke zu installieren. Auf 650 000 Euro beziffert der Experte derzeit die Kostenschätzungen einer Sanierung, die auch in der Haushaltsplanung berücksichtigt sei.

Doll betonte zudem: "Ein ganz wichtiges Kriterium unserer Planungen ist, dass die wasserrechtliche Linie HQ eine Chance hat, beim Landratsamt durchzukommen." In der Hochwassergefahrenkarte wurde das Brückenwerk bei HQ 100 eingestuft. Das bisherige Fundament sei bereits bei starken Mengen eingetaucht worden. Das bisherige Brückenmaß beträgt 75 Zentimeter. Nun soll es auf 88 Zentimeter erhöht werden.

Während der Baustelle wird ein Dreivierteljahr (siehe Info) zunächst einmal kein Fahrzeug mehr die Brücke passieren können. "Eine Vollsperrung müssen wir machen", so Doll.

Der Gemeinderat bemühte sich am Dienstag vergeblich um die Festlegung einer alternativen Routenführung. Doll schlug vor, einen Notweg, der auch für Fahrräder gedacht ist, für den Autoverkehr zu öffnen. Allerdings ist er nur circa zwei Meter breit und damit zu knapp für Müllwagen und Feuerwehrfahrzeuge.

Bürgermeister Matthias Bauernfeind betonte, es gebe auch Waldwege, über die umgeleitet werden könnte. Allerdings müsste erst noch überprüft werden, ob diese auch für Schwerlasttransporter geeignet wären. Die vom Gemeinderat Martin Welle (CDU) vorgeschlagene Ersatz- beziehungsweise Behelfsbrücke gefiel Martina Armbruster (FW) nicht: "Diese Kosten müssen wir uns sparen." Die Gemeinde käme sonst in "utopische Bereiche".

"Das muss eine Lösung geben", befand Welle. Und auch Erna Armbruster (FW) betonte, es müsse "mit Vollgas" daran gearbeitet werden, dass die Brücke 2018 kommt.

Vorläufige Rahmentermine:

  17. Februar: Beginn der öffentlichen Ausschreibung

 Mitte März: Submission

 Mitte April: Vergabe

 2. Mai : Baubeginn

 Anfang Dezembe r 2018: Bauwerk könnte fertiggestellt sein