Martin Klausmann (von links), Marion Gentges, Regina Ostermann und Matthias Bauernfeind an einem bereits fertigen Weidezaun im Oberwolfacher Gelbach Foto: Beule Foto: Schwarzwälder Bote

Weidezäune: Marion Gentges (CDU) informiert sich vor Ort über Oberwolfacher Förderkulisse

Rund 23 Kilometer Weidezaun werden derzeit in Oberwolfach umgesetzt. Beim Besuch vor Ort informierte sich CDU-Landtagsabgeordnete Marion Gentges über den aktuellen Stand der Arbeiten.

Oberwolfach. Bevor es aber zum Vor-Ort-Termin auf den Hof der Familie Sum im Gelbach ging, fasste Bürgermeister Matthias Bauernfeind das kommunale Weidezaunprojekt noch einmal zusammen. Im vergangenen September hatte sich der Gemeinderat einstimmig dafür ausgesprochen, sich fünf Jahre nach der ersten Runde 2013/14 erneut an dem Weidezaunförderprogramm des Landschaftserhaltungsverbands Ortenau (LEV) zu beteiligen.

23 Landwirte sind mit an Bord

Bezuschusst werden 50 Prozent der Kosten für das Material und den Bau der Zäune, sofern diese eine Fläche umgrenzen, auf der Weidevieh gehalten wird. Die Gemeinde bezuschusst weitere 25 Prozent, auch die Zäune, die nicht Teil der LEV-Förderkulisse sind, zum Beispiel um Wildgehege.

23 Landwirte machen derzeit mit, so LEV-Geschäftsführerin Regina Ostermann. Außerdem werden zwei weitere Zäune, die nicht Teil der Förderkulisse sind, errichtet. "Die Förderkulisse der Gemeinde ist damit größer als die des Landes", stellte Gentges fest. Eine Gemeinde wie Oberwolfach müsse stets ihr Budget im Blick behalten. "Was Sie hier machen, ist beachtlich", lobte sie, "Hut ab, dass Sie das Projekt so forsch angegangen sind."

Gerade im Hinblick auf den Tourismus sei es stets eine Herausforderung, die Gemeinde lebenswert zu gestalten, erklärte der Bürgermeister. "Da gehört vieles dazu, auch die Umgebung, die landschaftlich stimmen muss", so Bauernfeind und sprach damit den schwierigen Spagat zwischen Tourismus und Landschaftspflege an.

Vor Ort im Gelbach überzeugte sich Gentges dann davon, wie die Arbeiten der Firma "ZaunQ" aus Gera laufen. "Es ist das Gelände, das den Zaunbau so kompliziert macht", antwortete Ostermann auf eine Frage von Gentges. Die Steilhänge erforderten Spezialgerät einerseits und immer wieder Improvisation andererseits. In einem Kriterienkatalog sei genau festgelegt, wie die Zäune beschaffen sein müssten, erklärte Ostermann. So müssten die Eckpfeiler beispielsweise einen Meter tief in der Erde verankert sein. Auch an das Material von Pfosten, Draht und Isolatoren werden besonderer Anforderungen gestellt.

Nur mit Hilfe des LEV möglich

Wenn die ausstehenden Weidezäune in Oberwolfach fertig sind, sind insgesamt rund 160 Kilometer Zaun gebaut worden. "Wir sehen daran, dass wir mit diesem Projekt einen Nerv bei den Landwirten treffen und das nicht nur ein Schnellschuss", so Ostermann. Ohne die Unterstützung des LEV könnte die Gemeinde ein solches Projekt niemals stemmen, so Bauernfeind.

Der 2010 gegründete Landschaftserhaltungsverband Ortenaukreis (LEV) umfasst 37 Mitglieder, darunter 22 Gemeinden aus der Ortenau. Die Gemeinde Oberwolfach ist dem Verband 2012 beigetreten. Neben dem Weidezaun-Projekt als Teil der Offenhaltungskonzepte kümmert sich der LEV unter anderem auch um den Bestand von Fledermäusen oder Strategien gegen Neophyten.