Auf dem Schwarzenbruch, hier vom Landeck aus fotografiert, könnten 2016 Windräder gebaut werden. Foto: Haas

Großes Interesse an Planung auf Schwarzenbruch. Anlage soll 206 Meter hoch werden.

Oberwolfach - Alle Plätze im Bürgersaales sind am Mittwochabend bei der Info-Veranstaltung zum geplanten Windpark auf dem Schwarzenbruch besetzt gewesen. Vor allem die Bewohner der ungefähr 700 Meter über dem Meeresspiegel liegenden Hochfläche bekundeten großes Interesse am Projekt von Badenova.

An diesem schönen Fleckchen Erde hoch über dem Wolftal hängen offensichtlich sämtliche Bürger und Anwohner, die zur Infoveranstaltung geladen waren. Darüber hinaus waren es vor allem Jäger und Forstleute, die sich kundig machen wollten.

Für den verhinderten Bürgermeister begrüßte dessen Stellvertreterin Erna Armbruster die Referenten von Badenova und die interessierte Zuhörerschaft. Einführend berichtete der mit der Vorplanung des Projektes befasste Andreas Markowsky von Ökostrom Freiburg über den aktuellen Stand der Überlegungen. In einer kurzen Präsentation wurden die Fakten auf Karten und mit Hilfe von Planskizzen und Fotos erläutert.

Kritische Fragen von allen Seiten drängten den Vortragenden anfangs in eine defensive Rolle mit dem Bemühen, das Projekt von Grundsatz her zu verteidigen. Die angespannte und schon fast gereizte Stimmung legte sich erst, als seitens der Zuhörer von mehreren Seiten zugesichert wurde, dass man dem Projekt vom Grundsatz her absolut positiv gegenüberstehe.

Kritisiert wurde allerdings, dass man nicht schon früher in das laufende Verfahren bezüglich der Vorbereitung des Projekts eingebunden worden sei. So hatten sich eine Menge Fragen angesammelt, die zu einer regen Diskussion führten. Bedauert wurde von den anwesenden Schwarzenbrüchern, dass man sich in der Kürze der Zeit zwischen Einladung und Informationsabend nicht habe in einem internen Gespräch verständigen können. Man hatte außerdem auch schlichtweg nicht die notwendigen Informationen, um eine gemeinsame Stellungnahme vorzubereiten.

Mehrfach wurde bei der Aussprache der Wunsch geäußert, die Standorte für die drei gewaltigen Windräder mit einer Nabenhöhe von 149 Meter und einer Gesamthöhe von 206,5 Meter um je etwa 100 bis 150 Meter nach Norden zu verschieben. Sie würden so an Dominanz über die ihnen "zu Füßen" liegende historische Kulturlandschaft verlieren.

Sehen wird man die Anlagen angeblich sowieso von jedem Haus auf dem Schwarzenbruch. Außerdem sollte der südliche Zipfel des Planungsbereichs, in dem theoretisch ein weiteres Windrad Platz finden könnte, von vorn herein als denkbarer weiterer Standort aus dem Plan gestrichen werden. Wie sich herausstellte, wäre dies Sache der Gemeindeverwaltung.

Andreas Markowsky und Klaus Preiser von Badenova sicherten ebenso wie Erna Armbruster zu, die Anregungen aus der Bevölkerung mit in die Planung, die sich erst im Anfangsstadium befinden, aufzunehmen. Einer Verschiebung der drei Standorte stand er jedoch sehr skeptisch gegenüber, würde doch durch die damit verbundene Absenkung der gesamten Anlage die Leistungsfähigkeit der Windräder enorm absinken. Hinzugefügt wurde, dass man bereits im Vorfeld selbst planerisch eine Reduzierung von möglichen fünf Windrädern auf nur noch drei vorgenommen habe.

Großes Interesse seitens der Zuhörerschaft gab es auch bezüglich der Zufahrtswege, den zu verlegenden Leitungen, eventueller Beeinflussung der Quellwasserversorgung, dem Verkehrsaufkommen in der Bauphase und der auszuweisenden Ausgleichsfläche. Thema war auch der Schutz des Auerwilds. Es stehen also noch genügend Fragen für eine weitere baldige Info-Veranstaltung im Raum. Dass die Zuhörer sowohl von Badenova wie auch von der Gemeindeverwaltung dies dringend erwarten, wurde deutlich.

Erst auf Anfrage wurde auch mitgeteilt, dass die umfangreiche planerische Arbeit bis Ende dieses Jahres fertiggestellt werden soll, so dass im Sommerhalbjahr 2016 mit dem Bau begonnen werden kann.