Das alte Schulhaus in Oberwolfach. Foto: Haas

Im Gemeinderat wird über den Haushalt der kommenden Jahre debattiert.

Oberwolfach - Viele Themen in der Gemeinderatssitzung am Dienstag wurden zügig abgehandelt. Mehrere Ausgabeposten führten jedoch zu einem intensiven Pro und Kontra im Gemeinderat. s

So dauerte die Beratung mehr als drei Stunden. Eingangs wurde von Kämmerer Thomas Springmann auf die Methode der Haushaltsplanung "Doppik" (Doppelte Buchführung in Konten/Kommunen) hingewiesen, auf der die Gesamtplanung für die kommenden drei Jahre erfolgen werde. In der Übersicht wurde deutlich, wie der Finanzierungsmittelbestand von zwei Millionen Euro am 1. Januar 2018 auf 104 000 Euro beim gegenwärtigen grobem Planungsstand zum 1. Januar 2021 sinken werde, so dass eine Darlehensaufnahme für 2020 wahrscheinlich scheint. Trotz zu erwartender Belastungen wird laut Vorbemerkung durch Bürgermeister Matthias Bauernfeind für 2018 auf Gebühren- und Abgabenerhöhungen verzichtet. Dafür sei für 2019 mit höheren Forderungen vor allem bei Wasser- und Abwassergebühren zu rechnen.

Gleich zu Beginn äußerte Gemeinderat Martin Dieterle (FW) die Sorge, durch Festlegungen beim gegenwärtigen Haushaltsplan für die kommenden Jahre zu sehr gebunden zu sein, weshalb er für ein zurückhaltendes Agieren im Ausgabenbereich mahnte.

Auch bei kleineren Ausgabeposten im Rahmen zwischen 5 000 und 10 000 Euro wie bei der Beschaffung eines Rats-Infosystems, der Schulkinderbetreuung und dem Zuschusspool für die Landschaftspflege gab es Diskussionen, wie sinnvoll und notwendig die Posten seien.Zu leidenschaftlichen Aussprachen kam es bei den in ihrer Durchführung noch offenen großen Maßnahmen im Finanzhaushalt, wie dem Einbau von drei Wohnungen im alten Schul- und gegenwärtigen Vereinshaus an der Walke und der Fortsetzung des Radwegs in einer weiteren Etappe. Bezüglich der Nutzung des alten Schulhauses überwog die Meinung, dass man sich Wohnen und Vereinsleben nebeneinander vorstellen könne. Dabei wurde auch eine zusätzliche Vereinsnutzung in der nur noch als Grundschule weitergeführten Wolftalschule im Ortsteil Kirche angedacht. Allein Gemeinderat Martin Welle schloss sich den Argumenten der betroffenen Vereinen an, die bei der Versammlung ein Nebeneinander von Wohnen und Vereinsaktivitäten nahezu ausgeschlossen hatten.

Kritik an der Zuschusspolitik des Landes kam auf, als es um die Fortführung des Radwegs in Richtung Schapbach ging. Während die Mittel des Landes für die Nachbargemeinde zufriedenstellend flossen, wird sich dies offensichtlich für Oberwolfach anders entwickeln, so dass der Bau bis zum Battengott nicht geschultert werden kann. Man darf auf die endgültigen Entscheidungen des Gemeinderats bei der Beschlussfassung für den Etat 2018 und somit in Grundzügen auch für die beiden nachfolgenden Haushaltsjahre in der Sitzung am 16. Januar äußerst gespannt sein.

Eine Auflistung der mehr als 20 000 Euro liegenden Ausgaben im Ergebnis- und im Finanzhaushalt 2018, über die es im Januar zu entscheiden gilt sind unter Info aufgeführt.

Ergebnishaushalt: Brückensanierung Hansenbauernhof (geplante Kosten von 25 000 Euro), Renovierung des von Gemeinde gekauften Wohnhauses auf Grünach (50 000 Euro) und Quartierskonzept Wolfach/Oberwolfach (25 000 Euro)

INFO

Die Ausgaben im kommenden Jahr

Finanzhaushalt: Sanierung Schulstraße 12 (380 000 Euro Fördermittel zu sind zu erwarten) Transporter Bauhof (20 000 Euro), Kleintraktor Bauhof (50 000 Euro), Breitbandausbau (50 000 Euro), der bereits für 124 000 Euro vergebene Schlussausbau in Hoffelder III für 125 000 Euro, Sanierung Waldstraße (33 000 Euro), Neubau Gelbachbrücke (500 000 Euro), Waldtausch (60 000 Euro), Mulchgerät Bauhof/Forst (32 000 Euro), Grunderwerb (100 000 Euro), Erwerb einer weiteren Immobilie (400 000 Euro), Investitionskostenumlage für den Zweckverband Kinzigtalbad (75 000 Euro), Sozialer Wohnraum im alten Schulhaus Walke (250 000 Euro und 200 000 Euro im Folgejahr) und Wolftal-Erlebnisradweg bis vor Battengott (730 000 Euro)