Die östliche Gebäudezeile am Obertorplatz von „Refugio“ bis zum ehemaligen Verlagshaus sind Teil der Insolvenzmasse der EJL Stadtentwicklung GmbH. Foto: Roth

Die Kreisbaugenossenschaft Hechingen zeigt Interesse an den EJL-Gebäuden am Obertorplatz. Das Insolvenzverfahren über die EJL Stadtentwicklung GmbH wurde jüngst eröffnet.

Kurz vor dem Ende des öffentlichen Teils der Sitzung des Verwaltungsausschusses wurde es unter dem Punkt Verschiedenes interessant. Zur Sprache kam das derzeit laufende Insolvenzverfahren über das Vermögen der EJL-Stadtentwicklung GmbH, welches vergangene Woche eröffnet worden war.

 

Gebäudezeile vom Refugio bis zum Verlagshaus

In der Insolvenzmasse ist auch die östliche Gebäudezeile am Obertorplatz von „Refugio“ bis zu ehemaligen Verlagshaus enthalten, für welche die eigenständige und nun insolvente EJL-Gesellschaft einst große Pläne schmiedete. Perspektivisch sucht der Insolvenzverwalter Axel Kulas nun einen Investor für die prominent gelegenen Gebäude.

Wer dieser Investor sein könnte? Bis Dienstagabend war diese Frage offen – bis aus den Reihen der Freien Wähler die Information aus einer vorausgegangenen, nichtöffentlichen Sitzung drang, dass die in Hechingen ansässige Kreisbaugenossenschaft Interesse hätte.

Ohnehin ist den Freien Wählern daran gelegen, dass die Gebäude nicht in die falschen Hände geraten: „Wir müssen proaktiv werden“, forderte Stadtrat Klaus Jetter.

Bürgermeister Philipp Hahn wies darauf hin, dass ein Insolvenzverfahren streng normiert sei. Dieses müsse man seinen Gang gehen lassen.

„Da können wir nichts be- oder entschleunigen“, sagte das Stadtoberhaupt leicht genervt darüber, dass Details aus einer nichtöffentlichen Sitzung bekannt wurden. Er fügte zudem an, dass die Stadtverwaltung selbstverständlich mit dem Insolvenzverwalter in Kontakt stehe.

Und was sagt die Kreisbaugenossenschaft zu einem möglichen Interesse? Deren Geschäftsführende Vorständin Elisabeth Klaiber bestätigt dieses gegenüber unserer Redaktion, schränkt es allerdings auf den Kauf „einzelner Gebäude“ ein.

Ob diese überhaupt einzeln erworben werden können, sei derzeit noch völlig unklar. „Ein konkretes Angebot wurde noch nicht vorgelegt.“ Ob ein Einzelverkauf für den Insolvenzverwalter zur Debatte steht, ist offen.

Zustand der Gebäude ist unklar

Die Kreisbau Hechingen ist zudem im Unklaren über den Zustand der Gebäude, welcher nur über Gutachten bekannt sei. Daher gebe es noch keine Festlegungen, ob saniert werden kann oder gegebenenfalls ein Abriss und Neubau infrage kommen, wie Klaiber weiter betont.

Anfang Mai war bekannt geworden, dass die EJL-Stadtentwicklung GmbH den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Hechingen beantragt hat. Vergangene Woche wurde dieses eröffnet. Gläubiger des Unternehmens können nun ihre Forderungen anmelden. Dies werde auch die Stadt Hechingen tun, wie Bürgermeister Hahn im Verwaltungsausschuss informierte.

Es besteht also Hoffnung, dass die derzeit verwahrlosten Obertorplatz-Gebäude mittelfristig neuen Glanz für Hechingen bringen.