Was wird aus den Gebäuden am östlichen Obertorplatz? Fünf Investoren haben Interesse. Foto: Roth

Der Insolvenzverwalter der EJL Stadtentwicklungs GmbH spricht von fünf Interessenten für die Gebäude am östlichen Obertorplatz. So geht es in Hechingens Stadtkern weiter.

Wer hätte das gedacht: Die östliche Gebäudezeile am Obertorplatz weckt das Interesse mehrerer Investoren. Von „fünf veritablen Interessenten“ spricht Axel Kulas, Insolvenzverwalter der EJL Stadtentwicklungs GmbH, gegenüber unserer Redaktion.

 

Kulas verwaltet seit Mai das Vermögen der insolventen EJL-Gesellschaft. Betroffen sind die Gebäude am Obertorplatz 11 bis 19, sprich von ehemaligen Hotel-Restaurant bis zum ehemaligen Verlagsgebäude. Er sagt, dass bereits diesen Oktober mit einem Ergebnis gerechnet werden könne. Und weiter: „Ein Verkauf an einen Investor noch in diesem Jahr ist durchaus möglich.“ Grundsätzlich spricht er von einer „erfreulichen Entwicklung“.

Zu den Interessenten sagt der Rechtsanwalt mit Kanzlei in Stuttgart: „Es handelt sich um Investoren, von denen wissen wir, dass sie solch ein Projekt können.“ Darunter seien Interessenten aus dem lokalen, regionalen und überregionalen Umfeld.

Gespräche mit der Stadtverwaltung laufen

Kulas, so erzählt er, sei selbst überrascht gewesen, dass die Gebäude am Obertorplatz solch große Resonanz hervorgerufen haben. Wie er berichtet, seien die Interessenten derzeit in Gesprächen mit der Stadtverwaltung.

Das kann Thomas Jauch, Sprecher der Stadt Hechingen, unserer Redaktion jedoch nicht bestätigen. Richtig sei vielmehr, dass aktuell die Abstimmung für einen Gesprächstermin der Stadt mit Kulas stattfinde. „Dieser Termin ist für Oktober vorgesehen“, informiert Jauch weiter. Ob es also wirklich so schnell geht, darf bezweifelt werden.

Die Zwangsversteigerung der Gebäude ist erstmal vom Tisch. Kulas fügt hinzu: „Das ist weit hintangestellt und brauchen wir auch nicht mehr.“ Die Gläubiger hat er offenbar von diesem Vorgehen überzeugt. Zwischenzeitlich waren Termine für die Zwangsversteigerung der ehemaligen Volksbank sowie der ehemaligen Drogerie vom Amtsgericht Hechingen für Anfang Juni anberaumt worden. Um Ruhe in das System zu bringen, hatte Kulas diesen Prozess im Mai gestoppt.

Inzwischen sieht die Welt wieder rosiger aus. Der Insolvenzverwalter will demnächst einen Prozess aufsetzen, um zu ermitteln, was die Investoren für die Gebäude bieten würden. Verkauft werden soll das Gebäudeensemble als Gesamtpaket, Einzelverkäufe sind laut Aussage von Kulas eher unwahrscheinlich. Für ihn macht gerade das Gestalten der gesamten Gebäudezeile den Reiz am Projekt aus. Zu einem gewünschten Kaufpreis macht er – logischerweise – keine Angaben. Auch nicht, was die Investoren mit den Obertorplatzgebäude vorhaben.

Interessenten sind teils selbst auf Kulas zugegangen

Wie ist Kulas auf die Interessenten gestoßen? Auf unterschiedliche Weise, berichtet er. „Einige haben wir angesprochen, von denen wir wissen, dass sie sowas können, andere sind selbst auf uns zugekommen.“

Sobald der Verkauf der Gebäudezeile spruchreif, möchte sich Kulas wieder an die Öffentlichkeit wenden. Bis dahin darf gerätselt werden, wer am Obertorplatz investieren will. Dass unter den Interessenten auch die Kreisbaugenossenschaft Hechingen ist, wurde in der Verwaltungsausschusssitzung vor den Sommerferien öffentlich. Damals bestätigte dies die Vorständin Elisabeth Klaiber, beschränkte das Interesse jedoch auf einzelne Gebäude. Ob sich dies inzwischen geändert hat, ist genauso offen wie die Frage, ob Teile der heruntergekommen Gebäude abgerissen werden müssen oder auch eine Sanierung infrage kommt.