Vorsitzender Harald Ziegler ist über das Ende des Motorradfreunde-Fests erleichtert. Foto: cbs

MFO-Mitglieder stimmen für das Ende. Grund: Finanzielles Risiko

Oberschopfheim (cbs) - Im Jahr 2019 ist Schluss: Das 45. Motorradfreunde-Fest am Lendersbach soll das letzte sein. Alle Mitglieder der Motorradfreunde Oberrhein (MFO), die am vergangenen Freitagabend zur außerordentlichen Mitgliederversammlung gekommen sind, haben für ein Festende gestimmt. Basisdemokratisch durften alle Passiven und Aktiven ihren Stimmzettel abgeben.

Vor einigen Jahren haben die beiden Vorsitzenden Martin Ehret und Harald Ziegler signalisiert, dass Jüngere ran müssen. "Die Masse an jungen Mitgliedern in dem Sinne haben wir nicht, ergo führt kein Weg an einem Ende vorbei", sagte ein sichtlich erleichterter Harald Ziegler gegenüber der Lahrer Zeitung. Bei der Organisation des dreitägigen Fests waren neben allen aktiven Mitgliedern stets auch so gut wie alle passiven Mitglieder eingeplant.

Mit sehr viel Herzblut, Leidenschaft, einer riesigen Portion Enthusiasmus wurde das Motorradfreunde-Fest in der Vergangenheit gestaltet. Die Lendersbachwiese wurde an jedem zweiten Augustwochenende zum bunten Campingplatz und zur Begegnung von Biker-Freunden. Aber auch die Bevölkerung Oberschopfheims sowie Gäste aus nah und fern waren immer willkommen.

Legendär waren die langen Partynächte. Nie musste nur einmal der Gedanke an einen Sicherheitsdienst aufkeimen. Die Motorradfreunde begegneten sich stets mit Respekt und Anerkennung und großer Bewunderung gegenüber ihren chromblitzenden Zweirädern, erinnert sich der Vorsitzende.

Sommerfest im kleinen Kreis als Ersatz

Eine solche Zusammenkunft wollen die Motorradfreunde auch weiterhin veranstalten, allerdings ab 2020 nur noch als Sommerfest im kleinen Kreis für die Mitglieder. Die öffentlichen Besucher, die zu dem Fest der Motorradfreunde zum Teil schon in Hundertscharen zum Lendersbach gepilgert sind, wird es nicht mehr geben.

Dass mit der Gestaltung des 45. Festes 2019 eine Ära zu Ende gehen wird, erfüllt viele Mitglieder heute schon mit Wehmut. Aber das finanzielle Risiko wurde in der Vergangenheit einfach zu groß: Kaum mehr gab es reine sonnige Wochenende. Entweder hatte es oft bis Festbeginn am Freitagabend tagelang wie aus Kübeln geschüttet und damit den Zeltaufbau erschwert oder Petrus öffnete die Schleusen pünktlich zum Fest. Wagenladungen an Rindenmulch oder Stroh hatten am Berg eine zweite Deckschicht garantiert. "Bei Regen kommen nur wenige Hartgesottene", so Ziegler. Eine Tatsache, die gleichermaßen die Kasse mehr oder weniger Null auf Null aufgehen ließ.

Vorbereitungen für aktuelles Fest laufen

Aktuell ist das Team um Martin Ehret und Harald Ziegler mittendrin in den Vorbereitungen für das 44. Fest. Das Zelt ist bereits geordert und die Arbeitspläne werden geschrieben. Vonseiten der Ortsverwaltung liegt längst die Erlaubnis für das Fest vom Freitag bis Sonntag, 10. bis zum 12. August, vor.