An der Ortsdurchfahrt in Würzbach absolvierte die Feuerwehr am Samstag ihre Hauptübung. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: Hauptübung an der Würzbacher Ortsdurchfahrt / Zwei vermeintlich ­Vermisste in verrauchtem Gebäude gerettet

Dicker Rauch quoll am Samstagnachmittag aus dem Fenster im Dachgeschoss eines Hauses an der Würzbacher Ortsdurchfahrt. Kurze Zeit später ertönten die Martinshörner der Feuerwehr, die zu ihrer Hauptübung alarmiert wurde.

Oberreichenbach-Würzbach. "Zwei Personen werden vermisst und sind noch im Gebäude", beschrieb Einsatzleiter Horst Neuweiler das Szenario. Demnach war es im Badezimmer im zweiten Obergeschoss zu einem Brand des Ölofens gekommen.

Unter Atemschutz ins Gebäude

Von der Dachterrasse aus riefen zwei weitere Personen um Hilfe. "Sie sind selbstständig aus dem Gefahrenbereich gekommen. Deshalb geht der erste Trupp unter Atemschutz ins Gebäude und sucht nach den Vermissten", erläuterte Neuweiler. Der Würzbacher Abteilungskommandant verwies auf die Lage des betroffenen Gebäudes, das in der parallel verlaufenden Wilflingstraße seine Haustüre hat. Dort war deshalb auch der Anlaufpunkt des ersten Fahrzeugs aus dem Ortsteil, während nachrückende Fahrzeuge, unter anderem aus Oberreichenbach, den Löschangriff von der Ortsdurchfahrt aus aufbauten. So waren schließlich 35 Feuerwehrleute mit fünf Fahrzeugen bei der Hauptübung im Einsatz.

Im Ernstfall, so Neuweiler, würde auch die Calwer Drehleiter zum Einsatz kommen, um bei der Menschenrettung zu unterstützen. Für die Hauptübung legten indes die Helfer eine Leiter an die Terrassenbrüstung an und boten den Betroffenen dadurch einen Fluchtweg. Allerdings nicht, ohne sie zuvor mit Seilen zu sichern, in denen sie bei Bedarf, also beispielsweise einem Abrutschen auf den Sprossen, abgefangen werden können und ein Sturz verhindert wird. Über die Terrasse wurden auch die Vermissten, die schnell gefunden waren, gerettet. "Bei der vorherrschenden Enge des Treppenhauses, in dem kein Transport mit Trage möglich ist, bot sich das an", stellte der Abteilungskommandant zum Rettungsweg fest.

Übergreifen auf Wohnung verhindert

Einen Schwerpunkt bildete zudem die so genannte Riegelstellung. "Da in den alten Häusern noch keine Brandschutzwand die Gebäudeteile trennt, muss ein Übergreifen der Flammen auf angrenzende Wohnungen verhindert werden", fasste der Einsatzleiter zusammen. Den Feuerwehrleuten kam dabei entgegen, dass für die Löschangriffe zwei unabhängige Netze für die Wasserversorgung zur Verfügung standen. In beiden Straßen wurden über Unterflurhydranten die jeweils im Kanal verlaufenden Leitungen genutzt. Interessiert verfolgten einige Gemeinderäte sowie Anwohner den Ablauf der Hauptübung, die Neuweiler mit einem positiven Resümee abschloss und das Zusammenspiel der Einsatzkräfte lobte.