Bernhard Frey (von links), Joachim Schroth und Oliver Rathfelder stellten sich anlässlich des Ausscheidens von Schroth zum obligatorischen Feuerwehrfoto auf. Foto: Elsäßer Foto: Schwarzwälder Bote

Versammlung: Joachim Schroth als Kommandant feierlich verabschiedet

Oberreichenbach. Der Abend seiner letzten Hauptversammlung war von großen Emotionen geprägt. Joachim Schroth hat der Freiwilligen Feuerwehr Oberreichenbach zwei Jahrzehnte als Kommandant gedient. Bei der Jahreshauptversammlung richtete zunächst Bürgermeister Karlheinz Kistner ein Grußwort an die zwei Abteilungen Würzbach und Oberreichenbach.

Der Rathauschef dankte den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Oberreichenbach für ihr uneigennütziges Engagement. Vor allem sei dies eine Teamleistung, denn wer einmal bei einer Übung dabei gewesen sei, der wisse, dass ein einzelner ohne die Teamleistung im Ernstfall schnell aufgeschmissen sei. Die Feuerwehr Oberreichenbach arbeite als verlässlicher Partner im Dienst an den Bürgern.

Posten schon mit 45 Jahren übernommen

Der Schwerpunkt seiner Rede galt dann aber dem scheidenden Kommandant Schroth. Eine ganz besondere Leistung bestehe darin, dass Schroth so lange zur Verfügung stehen konnte. Schroth hatte den Posten mit 45 Jahren übernommen – und nun mit 65 die gesetzliche Altersgrenze erreicht. "Es wird sehr lange dauern, bis jemand – wenn überhaupt – diese Lebensleistung in unserer Feuerwehr vorweisen kann", würdigte Kistner.

Schroth dankte dem Bürgermeister seinerseits für die gute Zusammenarbeit, den Feuerwehrkameraden für die geleistete Arbeit, den gemeinsamen Lernprozess und deren Unterstützung. "Mein Antrieb war stets der Wunsch, der Bevölkerung eine gute Feuerwehr zu stellen", sagte er. Auch Frau und Kindern sei er fürs Verständnis dankbar, denn die Arbeit als Feuerwehrkommandant sei mit viel Arbeit verbunden.

Bisheriger Vize wird mit 53 Stimmen neuer Chef

Als neuer Gesamtkommandant der Feuerwehr Oberreichenbach wurde der bisherige Vize, Oliver Rathfelder mit 53 von 58 Stimmen gewählt. Vizekommandant wurde Bernhard Frey.

Dieser möchte die Wehr tatkräftig voranbringen: "Stillstand ist Rückschritt. Das Gerätehaus in Würzbach muss dringend auf Vordermann gebracht werden, als ich es mir neulich angeschaut habe, bin ich ehrlich gesagt ein bisschen erschrocken."

Ein Grußwort richtete auch Klaus Ziegler als Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Calw an die Mannschaft in der Versammlungshalle. Er berichtete von der Arbeit der Interessenvertretung bei der Landesregierung. Durch die Feuerschutzsteuer sei der Verband in Baden-Württemberg sehr gut aufgestellt.

Man arbeite an einer besseren Versicherungssituation für schicksalsbedingte Leiden und denke über eine Altersrente für Feuerwehrleute mit 40 Jahren Dienstzeit nach. Mit 180 000 Aktiven sei die Feuerwehr Baden-Württemberg sehr gut aufgestellt. Dies sei seit zwei Jahrzehnten konstant. Wünschenswert sei ein Anstieg der Anzahl der Frauen. Bei der Schlussrede des neu gewählten Kommandant Rathfelder war zu hören, dass Schroth über einen Rückzug von der Feuerwehr nicht nur als Kommandant, sondern als Feuerwehrmann überhaupt nachdenkt. Rathfelder äußerte damit auch Verständnis für solch eine Entscheidung, drückte jedoch nachdrücklich seine Hoffnung aus, Schroth möge mit seiner Erfahrung weiterhin beratend zur Verfügung stehen. "Auf jemanden wie Dich können wir eigentlich nicht verzichten, bitte denke über die Entscheidung nach."

Zahlreiche Ehrungen und Beförderungen

Die Hauptversammlung sah neben der Verabschiedung von Schroth zahlreiche Beförderungen und Ehrungen vor. Zahlreiche Kameraden haben erfolgreich Grundausbildungen, Atemschutzlehrgänge, Leistungsabzeichen, Maschinisten-Lehrgänge und vieles mehr absolviert. Als Höhepunkt des Abends bezeichnete Schroth die Verleihung des Feuerwehrehrenzeichens in Bronze an die Kameraden Marcel Kirsten, Jochen Lörcher, Armin Mattes, Markus Pfrommer, Michael Rentschler, Andre Schroth, Michael Nonnenmann, Martin Hammann und Bernd Lörcher.

"Diese Feuerwehrkameraden haben sich in jungen Jahren dafür entschieden, der Feuerwehr beizutreten. Sie bringen sich ehrenamtlich seit 15 Jahren für ihre Mitbürger ein, sind 365 Tage 24 Stunden bei Wind und Wetter bereit, im Katastrophenfall zur Hilfe zu eilen. Wenn andere auf dem Sofa liegen oder ihren Hobbys nachgehen, verbringt ihr eure Zeit oft mit Ausbildung und Übungen", freute sich Schroth.