Bürgermeister Karlheinz Kistner (von links), die Vorsitzende des Arbeitskreises "Nahversorgung und Mobilität", Verena Greger, und Fahrer Walter Kalmbach sind in Sachen Bürgerauto hoch engagiert Foto: Schabert Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinde erhält bei Bundeswettbewerb 20 000 Euro Preisgeld für das "Elektro-Bürgerauto" / Kistner nimmt Ehrung0 in Berlin entgegen

Berlin/Oberreichenbach. Die Gemeinde Oberreichenbach gehört zu den Gewinnern des Bundeswettbewerbs "Kommunaler Klimaschutz 2012". Oberreichenbach erhielt die Auszeichnung für das "Elektro-Bürgerauto Oberreichenbach", einem Projekt für mehr Mobilität und Klimaschutz.Die Auszeichnung im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs, den das Bundesumweltministerium in Kooperation mit dem "Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler Klimaschutz" ausgeschrieben hat, nahm Bürgermeister Karlheinz Kistner in Berlin entgegen. Das Preisgeld in Höhe von 20 000 Euro ist in die Umsetzung weiterer Klimaschutzvorhaben zu investieren. "Das Preisgeld verwenden wir, um das Angebot des Elektro-Bürgerautos weiter auszubauen und in die dafür erforderliche Infrastruktur zu investieren", kündigte Kistner noch in Berlin an. "Zusätzlich soll Elektromobilität in Oberreichenbach für die Bevölkerung und für Gäste noch stärker erlebbar gemacht werden."

Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Katherina Reiche, gratulierte Oberreichenbach und den weiteren Preisträgern.

Mobilität spielt in Oberreichenbach eine wichtige Rolle, denn wie in vielen anderen ländlichen Regionen Deutschlands sind auch hier Infrastruktureinrichtungen nur schwach ausgeprägt. Aus diesem Grund wurde von der Gemeinde in enger Zusammenarbeit mit den Bürgern das Elektro-Bürgerauto eingerichtet. Ziel des Projekts ist es, die Mobilität in der Region nachhaltig und ökologisch zu gestalten und so einerseits dem Klimawandel, aber auch den demografischen Veränderungen in der Region zu begegnen. Aus diesem Grund hat man sich bewusst für Elektromobilität entschieden.

Das Elektro-Bürgerauto hat eine Reichweite von rund 130 Kilometern und wird anschließend am Rathaus aufgeladen. Da die Gemeinde auch beim Thema Energie auf Klimaschutz setzt, wird regenerativer Strom mit einer Bürger- Photovoltaikanlage auf dem Rathausdach erzeugt.

Bisher mehr als 700 Fahrgäste

20 ehrenamtliche Fahrer engagieren sich in diesem Projekt. Sie holen die Fahrgäste vor deren Haustür ab und bringen sie zu ihren Zielen in den Nachbargemeinden. Der Service steht allen Bürgern aus Oberreichenbach sowie Besuchern der Gemeinde zur Verfügung.

Neben der direkten CO2-Einsparung gegenüber anderen motorisierten Transportmitteln bringt das Fahrzeug einen Multiplikatoreffekt in der Bevölkerung. Die bisher mehr als 700 Fahrgäste sind sich einig: Elektromobilität ist eine Technik der Zukunft. Das Projekt ist für die Fahrgäste bewusst einfach gestaltet: Ein Anruf auf dem Bürgerhandy reicht aus, um die Fahrt zu vereinbaren. Das Fahrzeug ist seit April 2012 rund 15 000 Kilometer zum Wohle der Bürger unterwegs.

Beim Wettbewerb "Kommunaler Klimaschutz 2012", den das Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gemeinsam mit dem beim Deutschen Institut für Urbanistik angesiedelten "Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler Klimaschutz" ausgelobt hat, wurden insgesamt 163 Beiträge in drei unterschiedlichen Kategorien eingereicht.

Oberreichenbach hatte sich mit der Aktion "Elektro-Bürgerauto" in der Kategorie "Kommunaler Klimaschutz zum Mitmachen" beworben. In dieser Kategorie gab es 37 Bewerber, aus denen drei Gewinner ausgewählt wurden, die jeweils ein Preisgeld von 20 000 Euro erhalten.

Weitere Informationen: zum Wettbewerb sowie Fotos von der Preisverleihung und vom ausgezeichneten Projekt unter www.klimaschutz-in-kommunen.de/wettbewerb.