Etliche Überraschungen bot das Stück der Theatergruppe des SV Oberkollbach. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder Bote

Theater: Darsteller des SV Oberkollbach begeistern ihr Publikum mit turbulentem Dreiakter

Oberreichenbach-Oberkollbach. Else Wachtel entgeht nichts. Aufmerksam beobachtet sie das Geschehen in der Nachbarschaft. Vor allem beim Bäckerhaushalt Dinkelkorn, in dem Hubert Dreifuss wohnt. Ein Unfall und die Steuerprüfung stellen bei Dinkelkorns alles auf den Kopf.

Auf Tuchfühlung mit Darstellern

Große Turbulenzen führten in dem Dreiakter "Onkel Hubbi wird’ s schon richten!" von Beate Irmisch, den die Theatergruppe des SV Oberkollbach aufführte, zu Wirrungen. Hautnah, quasi auf Tuchfühlung mit den Darstellern, erlebte es einen Schwank, der die Bauchmuskeln ordentlich strapazierte. Während nämlich Else Wachtel, gespielt von Michaela Riexinger, völlig aus dem Häuschen gerät, als sie morgens feststellte, dass in der Nacht ihr Vorgarten demoliert wurde, hat Onkel Hubbi wie Hubert Dreifuss genannt wird, alle Hände voll zu tun, sich die betrunkene Steuerprüferin vom Leib zu halten. Selbst durch seinen Selbstgebrannten dafür verantwortlich, muss der durch André Rexer personifizierte Hubbi brenzlige Situationen meistern.

Mitreißend interpretierte Sandra Rexer die Steuerprüferin Rosalie Gierschlund, die mit zunehmenden Promille ihre Strenge verlor und ob der Komik auch nicht vor einem realistischen Lachanfall gefeit war. Irgendwann siegte der Schnaps, sodass die Vertreterin des Finanzamtes selig schlief, in diesem Zustand aber dennoch für Aufregung sorgte und Dank Nachbarin Else die Polizei auf den Plan rief, weil sie die "Leiche" entdeckte.

Gleichzeitig profilierte sich die Geschäftsführerin einer Bar, Rosina Gierlundi (alias Nina Rentschler) als vermeintliche Steuerprüferin gegenüber dem Bäckerehepaar Wilma und Heinz Dinkelkorn. In Berliner Dialekt erfuhr das von Carmen Kirchherr und Klaus Schlecht gespielte Paar, dass der Bäckermeister "sich selbst über den Tisch gezogen hat". Unweigerlich verknüpfte Rosina die beiden Ereignisse, war doch ihre Bar Ausgangspunkt der Geschehnisse. Nach durchzechter Nacht dort hatten nämlich Onkel Hubbi, wohlgemerkt ohne Führerschein, und sein Neffe Stefan (Pascal Bertsch) den Unfall in Elses Garten verursacht. Mit von der Partie war zudem Polizist Ede, dargestellt von Jens Kraft, der anschließend mit Else auf Leichensuche ging und tatsächlich unter Hubbis Bett fündig wurde wie eine tote Maus bestätigte.

Und so fesselte der Dreiakter immer wieder das Publikum. Seit November hatte das Ensemble unter Regie von Alex Bross an dem Stück geprobt. und sieben gut besuchte Vorstellungen gegeben.