Mit "Schwobarock" ond "dommem Gschwätz" begeisterte "Odeng" das Publikum im Würzbacher Theaterhaus. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwabenrock: Band "Odeng" begeistert

"Wer schloft, verpennt des Leba" – das ist nicht nur einer der Titel der Schwabenrock-Band "Odeng". Hinter den äußerst unterhaltsamen Liedzeilen steckte auch die Philosophie ehemaliger Schulkameraden, die gemeinsam die achte Klasse besuchten. Und das ganze drei Jahre lang.

Oberreichenbach-Würzbach. Längst im Schwabenalter angekommen, erinnert sich der bunte Haufen gerne an die schöne Zeit zurück. Im Moschtkeller von Landwirt Michel Gluf trafen die Männer aus unterschiedlichen Gründen zusammen. Das Vorhaben des Bauers, für das anstehende Fleckafeschd eine Band auf die Beine zu stellen, elektrisierte dann auch Versicherungsvertreter Tom Bänzle, Polizist Olli Zischt und Frauenversteher Dommi Tschägger.

Proben im Moschtkeller

Kurzerhand wurde die Lagerstätte für Obst in flüssiger Form zum Probenraum umfunktioniert und es wurden erste Lieder getextet. Für die Bass-Besetzung suchte sich das Quartett dann noch einen Mitstreiter und traf auf Olaf Hanf. "Gedschillt", nicht nur durch seine schwäbische Shisha, die er aus Mostkrug und Spätzlepresse gebaut hatte, begleitete er den Schwobarock, "domms Gschwätz" inklusive.

Das Publikum im Theaterhaus des Würzbacher Bauerntheaters hatte einen riesen Spaß, zumal "Odeng" kein Blatt vor den Mund nahm und ureigene schwäbische Ansichten, deftige Ausdrucksweise und derbe Scherze kombinierte. Aus Zeiten der achten Klasse gruben die Neu-Musiker deshalb zuerst ihren Text "Neulich im TV" wieder aus, bevor sie dem "Schwobamädle" Avancen machten. "Uff d’r Almet", wie das Gewann des Interkommunalen Gewerbegebietes Würzbacher Kreuz heißt, fanden die singenden Schwaben außerdem ihre Aufnahmeleiterin und statteten sie mit dem notwendigen Equipment, einem Kassettenrekorder und zwei Mikrofonen, aus.

"Tausch mers Haus"

"Odeng" reihte zur Freude der Besucher nicht einfach Lied an Lied, sondern bettete sie in eine Geschichte ein, die sich zur schwäbischen Comedy entwickelte. So wurde beispielsweise bei "Tausch mers Haus" schnell deutlich, dass sich damit weit mehr als nur das Eigenheim gemeint war. Mit schwäbischer Direktheit brachte die Band auf diese Weise Eigenheiten, Ansichten und auch Redewendungen zum Ausdruck. Immer wieder band sie dabei das Publikum ein.

Gesundheit des Mannes

Gedanken zur Gesundheit des Mannes mündeten in Ausführungen zur "Proschdada". Fast trotzig erklang zudem "Manche Sacha müsset Männer macha, frag bloß net warum". Launig und unterhaltsam strapazierte "Odeng" die Lachmuskeln der zahlreichen Besucher.