Nahverkehr: Rede Diskussion bei SPD

Oberreichenbach. Die Situation des öffentlichen Nahverkehrs in Oberreichenbach stand bei einem Gesprächsabend des SPD-Ortsvereins Oberreichenbach-Neuweiler im Mittelpunkt.

"Aktuell macht der Baustellenfahrplan besondere Schwierigkeiten, da Umleitungen in Kauf zu nehmen sind und dadurch Anschlüsse bei Bahn und Bussen im Nagold- und Enztal verpasst werden", ärgerte sich Georg Burkhardt, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde. Außerdem stellte er fest, dass die Oberreichenbacher Ortsteile sehr unterschiedlich erschlossen sind. Verena Greger vom Arbeitskreis "Nahversorgung und Mobilität" machte dies am Ortsteil Igelsoch fest, in dem am Wochenende kein Bus vorbeikommt. "Das Bürgerauto ist zwar eine gute Ergänzung, kann aber ein bürgerfreundliches Bussystem nicht ersetzen", so Greger.

Andere Perspektive

Aus einer anderen Perspektive betrachtete Frank Metzler, stellvertretender SPD-Ortsvereinsvorsitzender, den zukünftigen Bedarf und zeigte die Chancen für die Kommune auf. "Oberreichenbach liegt an der Schnittstelle zu starken Wirtschaftsregionen wie Böblingen, Stuttgart, Pforzheim und Karlsruhe. Berufstätige pendeln in diese Standorte, und zugleich ziehen immer mehr Menschen in den Nordschwarzwald. So hatte die Gemeinde 26 Bauplätze angeboten, die binnen kürzester Zeit verkauft wurden", berichtete er.

Hesse-Bahn als Stärkung

Vor allem die Hermann-Hesse-Bahn werde die Infrastruktur stärken und wird in Oberreichenbach als eine große Zukunftschance gesehen. Allerdings sei der Ausbau des Bussystems erforderlich, damit auch Oberreichenbach einen Anschluss erhält. Im Folgenden ging Michael Stierle, Chefplaner des ÖPNV im Landkreis Calw, auf die Planungen ein. "Im Jahr 2020 wird es im Landkreis Calw einen Nahverkehr geben, der von 5 bis 23 0 Uhr einen flächendeckenden Stundentakt anbietet und die Kommunen an die Hermann Hesse Bahn anbinden wird", so Stierle. Der Landkreis habe dazu ein Konzept entwickelt, das sich derzeit in der Vergabe befindet. Sofern Kommunen Zusatzleistungen wünschen, können diese noch aufgenommen werden, sind aber von der Kommune selbst zu finanzieren. Stierle zeigte sich optimistisch, dass die noch vorhandenen Probleme bei der Hermann-Hesse-Bahn in den nächsten Monaten gelöst werden können. "Die Verbesserung des ÖPNV wird Geld kosten, aber zugleich die Attraktivität des Landkreises und vor allem die ländlichen Kommunen stärken", so Ortsvereinsvorsitzender Andreas Reichstein.