Im Bereich des Spielplatzes, der verlegt wird, entsteht der Anbau für einen Kindergarten in Nachbarschaft zur Schule. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder Bote

Betreuung: Kindergartenverlagerung endlich konkret / ELR-Zuschussantrag bis Ende August möglich

Einen Konsens für die Verlagerung des evangelischen Kindergartens in Würzbach in die Nähe der Schule fand der Oberreichenbacher Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung.

Oberreichenbach. "Mit drei Sitzungen hat der Projektausschuss hervorragende Arbeit geleistet und empfiehlt ein Ergebnis, das von allen Beteiligten mitgetragen wird, auch wenn es teurer wird", zog Bürgermeister Karlheinz Kistner ein Fazit zum Entwicklungsprozess in den vergangenen vier Monaten. Nicht nur er würdigte das Engagement, aus einer zunächst verfahrenen Situation herausgekommen zu sein. An die "fast unendliche Geschichte" in den zurückliegenden sechs Jahren erinnerte Rüdiger Pfrommer und war ebenfalls erleichtert.

Architekt stellt Details vor

Architekt Fritz Heintel stellte dem Gremium am Freitagabend die entsprechenden Planungen vor. "Der bestehende Pavillon der Schule soll integriert und der Kindergarten in nördlicher Richtung entwickelt und gebaut werden", erläuterte er. Demnach entsteht für das Betreuungsangebot insgesamt eine Fläche von 327 Quadratmetern, von denen der Neubau 220 Quadratmeter umfasst. Im Pavillon ist die Unterbringung der Kleinkindbetreuung mit Küche und Schlafraum sowie eines Mehrzweckraums vorgesehen.

"Wir haben uns bewusst für eine eingeschossige Ausführung mit Satteldach entschieden, der Schule und Halle keine Nachteile beim Lichteinfall bringt", sagte der Architekt zum geplanten Neubau, dessen Haupteingang gegenüber jenem der Sporthalle platziert ist. Dort werden zwei unterschiedlich große Gruppenräume, ein Werkraum, Besprechungszimmer, Büro und Materiallager sowie Sanitärbereich und Technikraum untergebracht.

Darüber hinaus wird der Außenbereich neu gestaltet. Heintel schätzte die voraussichtlichen Kosten des Vorhabens auf rund 1,1 Millionen Euro. Die Gemeindeverwaltung rechnet mit einem Eigenanteil von 578 000 Euro, sofern alle Zuschüsse bewilligt werden.

Als Schwerpunktgemeinde hat Oberreichenbach die Chance, im Rahmen des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum (ELR) bevorzugt zu werden. Außerdem bekommt die Kommune aus dem Investitionsprogramm des Bundes zusätzliche Mittel.

"Es ist eine konstruktive Arbeit des Ausschusses und es hat sich gelohnt, dafür Zeit zu nehmen", fasste Georg Burkhardt zusammen, ehe der Gemeinderat auf Basis der vorgestellten Planungen die Erstellung eines Bau- sowie Zuschussantrags beschloss. Da die Frist für das ELR-Programm auf Ende August vorgezogen wurde, wie Kistner berichtete, ist die Entscheidung des Gremiums auch zeitlich von Bedeutung.