Kommunales: Haushalt der Gemeinde Oberreichenbach beschlossen / Hohe Investitionen geplant

Der Haushalt der Gemeinde Oberreichenbach wurde jetzt im Gemeinderat beraten. Rekordinvestitionen stehen auf dem Plan, doch die Lage ist nicht mehr so rosig wie sie einst war. Kämmerer und Bürgermeister sehen die Zukunft dennoch gesichert.

Oberreichenbach. Laut Haushaltsplan 2020 will die Gemeinde Oberreichenbach im kommenden Jahr mehr als sieben Millionen Euro in Bauprojekte und andere Maßnahmen investieren. "Das ist eine Rekordzahl. Einen Betrag in dieser Höhe hatten wir noch nie", betonte Kämmerer Daniel Merkle, der den Haushalt 2020 im Rathaus Oberreichenbach dem Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung erläuterte und zur Abstimmung vorlegte.

Die Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, auf die die Gemeinde keinen Einfluss habe, bewertete Merkle als "eher verhalten". Bei der allgemeinen wirtschaftlichen Lage sei eine "Abschwächung der Dynamik" zu erwarten. Diese schlug sich bereits in den Zahlen der Herbststeuerschätzung nieder. Bürgermeister Karlheinz Kistner fügte an: "Da sind wir abhängig. Geht es dem Land schlecht, geht es auch Oberreichenbach schlechter."

Das einzige was die Gemeinde dagegen tun könne, sei, die Einwohnerzahlen zu steigern, was unter anderem höhere Zuweisungen zur Folge hat. Trotz aktuell reger Bautätigkeit im privaten Sektor, seien die Einwohnerzahlen heute lediglich wieder auf dem Stand von 2008. Kistner zeigte sich zuversichtlich, dass die Arbeit des Gemeinderats Früchte tragen wird: "Wenn wir weiter so handeln wie bisher, mache ich mir keine Sorgen." Auch in Zukunft könnten Pflichtaufgaben und kleine Wünsche erfüllt werden. Bei "großen Wünschen" müsse weiterhin gut überlegt werden und man auch mal "nein" sagen können, so Kistner, der betonte, dass Oberreichbach auch 2020 ohne Verschuldung auskomme.

Der Ergebnishaushalt der Gemeinde Oberreichenbach hat ein Volumen von rund 6,2 Millionen Euro, wobei ein Zuschuss aus den Rücklagen in Höhe von 48 500 Euro nötig ist, um die Aufwendungen gegenüber den Einnahmen abzudecken. Merkle nannte das Defizit "überschaubar", mahnt jedoch, dass das Ergebnis deutlich mache, dass die "rosigen Zeiten" vorüber seien und künftig noch vorsichtiger und überlegter gewirtschaftet werden müsse. Nicht gedreht wird 2020 an der Gebührenschraube. So bleiben die Entgelte für Wasser-, Abwasser, Bestattungen und andere öffentliche Leistungen für die Bürger unverändert.

Investiert wird vor allem in die Erschließung des Baugebiets "Nördlich der Waldstraße" in Würzbach und die Erweiterung des Baugebiets "Im oberen Dorf" in Oberreichenbach. Hier werden 2020 Kosten in Höhe von rund 3,2 Millionen Euro anfallen, denen Erlöse für die Grundstücksverkäufe gegenüberstehen. Für die Kanal- und Straßensanierung der Waldstraße in Würzbach wurden weitere 1,15 Millionen Euro veranschlagt und für den Neubau des Kindergartens an der Grundschule in Würzbach (die ebenfalls sanierungsbedürftig ist) werden 2020 Ausgaben in Höhe von 930 000 Euro erwartet. Insgesamt wird diese Maßnahme sich auf 1,44 Millionen Euro belaufen. Weitere Baumaßnahmen sind die weitere Umgestaltung des Rathauses Igelsloch zu einem Bürgertreff und Arbeiten zum barrierefreien Umbau des Rathauses Oberreichenbach.