Das Haus der Begegnung in Würzbach ist bald fertig. Fotos: Weißenmayer Foto: Schwarzwälder Bote

Kirchengemeinde: Altes Glasfenster in neuem Gemeindehaus eingebaut / Baufortschritt präsentiert

Ein "Haus der Begegnung" sollte es werden und eigentlich ist es das schon, stellte Michael Keppler fest, der als Mitglied des Bauausschusses des Kirchengemeinderats die Bilder vom Bau des Gemeindehauses am Sonntag der Gemeinde präsentierte.

Oberreichenbach-Würzbach. Während draußen die Kinder Buntsandsteine türmten und wahre Kunstwerke für die Außenanlagen schufen, stapelten sich drinnen selbst gemachte Maultaschen mit Kartoffelsalat und Steaks auf den Tellern der Gemeindemitglieder. Zwischen den Tellern war ein Beamer aufgebaut und ein Gerüst hielt eine Leinwand, die Bilder von der Entstehung des neuen Gemeindehauses zeigte.

Der Abschied vom alten Pfarrhaus war nicht leicht gefallen, beteuerte Michael Keppler, aber im Kirchengemeinderat habe es dazu trotzdem eine klare gemeinsame Entscheidung gegeben, dass dieses Konzept so umgesetzt werde, erklärte er.

Aber nicht alles vom Pfarrhaus muss nur in Erinnerung bleiben, denn die Kirchengemeindemitglieder hatten sich ein Relikt aus dem alten Pfarrhaus gerettet: ein Glasfenster, auf dem der Apostel Paulus abgebildet ist. Dieses wurde in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz und auf Anregung des neuen Besitzers aus dem alten Gebäude ausgebaut und fand einen würdevollen Platz im neuen Gemeindehaus, das bereits am Tag des Baufestes den Raum mit bunten Lichtstrahlen erhellte.

Gebäude zuvor ein Schuppen

Bevor das Gemeindehaus gebaut wurde, musste zunächst ein großer Schuppen abgerissen werden.

Eines der Gemeindemitglieder erinnert sich, dass dieses Gebäude mal ein Pferdestall gewesen sei. Die Zuhörer staunten auch nicht schlecht, als Keppler von den kuriosen Funden auf dem Dachboden und im Keller des alten Gebäudes beim Ausräumen erzählte. Ein Mitarbeiter des Denkmalamts ließ sogar eigens einen Bagger anrollen, weil er im Boden Überreste aus dem versunkenen Dorf "Oberwürzbach" vermutete. Am Ende aber waren nur die Buntsandsteine des Kellers noch verwertbar und zwar für die neuen Außenanlagen sowie Terrassengestaltung.

Für Keppler ist klar, dass hier nicht der 2,5-Tonnen-Träger die große Herausforderung ist, damit dieser als Dachträger an die richtige Position gesetzt wird, sondern dass alles dafür gut organisiert ist und alle miteinander arbeiten, schließlich baue man hier kein Fertighaus. Roland Schroth als Vorsitzender des Kirchengemeinderates fand dankende Worte für viele mittelständische Firmen vor Ort und viele Ehrenamtliche, die das Bauprojekt ermöglichten. Aber zu guter Letzt sehe er den großen Erfolg des Vorhabens in der schützenden und helfenden Hand eines anderen: "Ich kann nur sagen unsere Gebete wurden erhört, es ist so, wie wir es uns gewünscht haben."