Die Zeiten, dass nachmittags an den Grundschulen wenig bis kein Betrieb ist, sollen bald beendet sein. Foto: Stocker

Vorbereitungen auf "nicht verbindliche" Schulform laufen. Fragebogen als Grundlage zur Antragsstellung.

Oberreichenbach - Die Schülerzahlen in der Grundschule liegen auf einem deutlich niedrigeren Niveau als noch vor zehn Jahren. Sie lassen aber eine stabile Einzügigkeit zu. Unabhängig davon soll die Bildungseinrichtung weiter entwickelt werden.

Deshalb war die Vorbereitung für eine nicht verbindliche Ganztagsschule Thema in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats Oberreichenbach, nachdem das Gremium nicht öffentlich vorberaten hatte. "Die erste Beratung sollte frei von Einflüssen sein", so Bürgermeister Karlheinz Kistner. Im Gemeinderat herrsche eine einhellige Meinung über die Sinnhaftigkeit dieses Vorhabens.

Treibende Kraft dafür war und ist Schulleiterin Dagmar Scharfenbaum. Zudem wurde auch der Elternbeirat in erste Beratungen über dieses Thema eingebunden. "Knackpunkt für eine Anerkennung ist, mindestens 25 teilnehmende Kinder zu haben. Das erscheint bei einer Gesamtzahl von 86 Schülern fraglich zu sein", so Kistner zur Herausforderung der Umsetzung dieses Vorhabens. Denn darauf beruht die Gewährung zusätzlicher Lehrerstunden durch das Land. Die Einstufung "nicht verbindlich" gibt der Gemeinde als Schulträger die Wahlmöglichkeit, an drei oder auch vier Tagen ein Angebot auf die Beine zu stellen. Außerdem können die Eltern im Gegensatz zur verbindlichen Ganztagsschule selbst entscheiden, ob ihr Kind diese besucht.

Ein erster Stundenplanentwurf stellte dem Gemeinderat ein mögliches Modell für drei Wochentage vor, bei dem das Betreuungsangebot kostenfrei wäre. Darüber hinaus würde die derzeitige Kernzeitbetreuung ersatzlos entfallen. "Dafür wird ein Mittagessen angeboten, schulische und außerschulische sowie Hausaufgabenbetreuung organisiert", so Scharfenbaum. Deshalb soll das passende Angebot zusammen mit Eltern und Interessenten unter enger Einbindung von Kirchen, Vereinen und Organisationen entwickelt werden.

"Zunächst würden wir einen Fragebogen erstellen, der in der Grundschule und im Kindergarten eine Abfrage ermöglicht", sagte die Schulleiterin. Auch ein Oberreichenbacher Modell für den Fall geringeren Interesses wäre möglich. Dieses, so der Bürgermeister auf Nachfrage von Joachim Pfeiffle, eröffne dann auch Möglichkeiten für Schüler aus den Nachbargemeinden. "Es ist sinnvoll zu agieren, statt irgendwann zu reagieren", so Pfeiffle zum Vorhaben, das Christian Reichle als wichtigen Faktor einer Zukunftsfähigkeit der Grundschule vor Ort einstuft. Geplant ist, die nicht verbindliche Ganztagsschule im Schuljahr 2016/2017 einzuführen.