Verkehr: Tempo 30 in Oberreichenbach teilweise genehmigt / Gemeinderat diskutierte schon im Januar

Die Gemeinde Oberreichenbach will Tempo 30 als neue Haupthöchstgeschwindigkeit auf ihren Straßen durchsetzen. Teilweise klappt das. Doch an anderen Stellen muss man auf die Gunst des Landratsamts hoffen, das noch am Prüfen ist.

Oberreichenbach. Die Diskussion um eine generelle Tempobeschränkung innerhalb Oberreichenbachs und seiner Ortsteile schwelt schon lange. So auch in der Sitzung des Gemeinderates im Januar, als mal wieder die Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern diskutiert wurde. Einig waren sich Gemeinderat und Verwaltung, dass durch die Maßnahme, egal wie sie letztlich ausgestaltet werde, die allgemeine Verkehrssicherheit erhöht werden soll.

Zahlreiche Straßen hatte man damals im Gremium diskutiert. Beispielsweise die Unterkollbacher Straße in Igelsloch sowie die Igelslocher Straße in Oberkollbach. In der Agenbacher und in der Zavelsteiner Straße hatte sich das Gremium für Tempo 40 ausgesprochen.

Doch da hat vermutlich das Landratsamt etwas dagegen, wie Bürgermeister Karlheinz Kistner auf Nachfrage erläutert: "Entweder 30 oder 50, alles andere wird schwierig, hieß es." Wo man inzwischen schon Vollzug melden kann, sei an den heiklen Stellen vor dem Kindergarten in Oberkollbach und an der Schule in Würzbach. Dort sei jeweils auf einer Strecke von etwas weniger als 300 Metern die Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern vom Landratsamt genehmigt worden. Auch wenn Kistner auf eine ausgedehnter Strecke gehofft hatte, gibt er sich zufrieden: "Die Länge ist okay so."

Auch andere Stellen im Gemeindegebiet sind angedacht, um sie mit 30er-Schildern auszustatten. Doch da heißt es noch warten. "Die Prüfung des Antrags der Gemeinde Oberreichenbach läuft noch", vermeldet Anja Reinhardt, Pressesprecherin des Calwer Landratsamts auf Anfrage des Schwarzwälder Boten nach dem aktuellen Stand in dieser Sache. Kistner schwebt auch vor, dass man die Kreisstraße, die durch Oberkollbach führt, auf Tempo 30 drosselt.

Nur unter bestimmten Voraussetzungen

Wohl auch mit Blick auf das Dorfgemeinschaftshaus Oberkollbach. Doch das könnte schwierig werden, denn auf Durchgangsstraßen, also Kreis-, Landes- und Bundesstraßen, geht das eigentlich nur an Schulen, Pflegeheimen oder Kindergärten.

Kistner gibt sich da kämpferisch und meint spaßeshalber: "Das bringe ich dem Landratsamt noch bei." Auch an der Bundesstraße würden ja 30 Stundenkilometer gehen, wenn einmal das neue Pflegeheim fertiggestellt sei. "Dort braucht es das ja sowieso", stellt Kistner klar.

Aktuell ist der Schultes aber erst einmal froh, dass die an Grundschule und Kindergarten beantragten Temporeduzierungen durchgewunken wurden. Jetzt wartet er gemeinsam mit dem Gemeinderat auf die abgeschlossenen Prüfungen von Seiten des Landratsamtes. Das alles diene schließlich der Erhöhung der Verkehrssicherheit innerhalb der Gemeinde und seiner Teilorte, bekräftigt Kistner abschließend.