Setzen sich mit Herzblut für die Feuerwehr Oberreichenbach ein: Kommandant Oliver Rathfelder (von links), sein Stellvertreter Bernhard Frey, Bürgermeister Karlheinz Kistner, der künftige Abteilungsehrenkommandant Horst Neuweiler und Gemeindrat Stefan Elsässer. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: Horst Neuweiler kandidiert nicht wieder / Titel wurde zuvor noch nie vergeben

Oberreichenbach-Würzbach. Er ist der erste Abteilungsehrenkommandant in der 125-jährigen Geschichte der Oberreichenbacher Feuerwehr. In der jüngsten Sitzung des Oberreichenbacher Gemeinderats wurde der Feuerwehrmann in leitender Funktion, Horst Neuweiler, zum Abteilungsehrenkommandanten ernannt.

Er führte 20 Jahre lang die Würzbacher Abteilung der Oberreichenbacher Wehr und verzichtete jetzt auf eine weitere Kandidatur. "Nach Paragraph 8, Nr. 2 der Feuerwehrsatzung kann der Gemeinderat auf Vorschlag des Feuerwehrausschusses bewährten Feuerwehr- und Abteilungskommandanten nach Beendigung ihrer aktiven Dienstzeit die Eigenschaft als Ehrenkommandant verleihen", erinnerte Bürgermeister Karlheinz Kistner. Der Vorschlag des Ausschusses sei unlängst eingegangen und damit könne die ehrenvolle Auszeichnung vorgenommen werden. "Eine gute Mannschaft ist noch besser, wenn sie eine gute Führung hat", lobte der Rathauschef und erinnerte an die zahllosen ehrenamtlichen Einsätze in Neuweilers Amtszeit, bei denen es galt Feuer zu löschen, bei Autounfällen zu helfen sowie Menschen aus Notlagen zu befreien.

Auch der stellvertretende Bürgermeister Stefan Elsässer fand warme Worte des Dankes. "Du hast jahrelang die Truppe angeführt und dazu viel freie Zeit eingebracht", unterstrich er. Neuweiler habe zudem viele Jahre lang herausragendes Engagement gezeigt und dabei große Verantwortung für das Gemeinwohl übernommen.

Positive Erlebnisse

Der Rathauschef überreichte dem scheidenden Abteilungskommandanten neben einer Urkunde auch kleine Geschenke. Neben Blumen und einem Jahrbuch des Landkreises Calw gab es auch ein großes Badetuch. Es sei "zum Einsatz nach schweißtreibender Sportbetätigung" zu verwenden, schmunzelte Kistner.

"Ich bin im Alter von 18 Jahren mit einigen Kameraden in die Würzbacher Feuerwehr eingetreten. Das war für uns Pflichterfüllung und Dienst am Nächsten", sagt der heutige 55-Jährige Neuweiler im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Er habe gedacht, 20 Jahre an der Spitze der Wehr seien genug und daher habe er nicht mehr kandidiert.

Und was waren die Erlebnisse bei der Feuerwehr, die ihn am meisten berührt hatten? "Das war bei einem Zusammenstoß eines Segel- mit einem Motorflugzeug sowie die Bergung eines weiteren toten Menschen, der mit seinem Auto Suizid begangen hatte", erinnert er sich.

Als positive Erlebnisse sind dem erfahrenen Feuerwehrmann die Er-ringung der Leistungsabzeichen "seiner Truppe" in Bronze und Silber in Erinnerung geblieben. Bei einem Wettbewerb in Langenbrand habe es dann sogar Gold gegeben. "Da belegten wir den ersten Platz", sagt Neuweiler nicht ohne Stolz. Der Feuerwehrexperte mit Leib und Seele wird der Würzbacher Feuerwehrabteilung mit seiner großen Erfahrung erhalten bleiben. Neben seinem Einsatz bei der Wehr hat sich Neuweiler auch Verdienste um das Würzbacher Bauerntheater erworben. Bei dieser bekannten, kulturellen Einrichtung war der gelernte Kaufmann drei Jahre stellvertretender Vorsitzender und fünf Jahre lang Vorsitzender.