Die Sänger banden die Zuhörer mit in die Gesangsdarbietungen ein und ließen sie mehrmals mitsingen. Foto: Ketterle Foto: Schwarzwälder Bote

Musik: Lukaskirche in Oberreichenbach wird von spirituellen Klängen erfüllt / Zuhörer fordern Zugabe

In diesem Jahr gibt es beim Chor "Gospel & More Birkenfeld" wieder Konzerte unter dem Thema "Kultur@Kirche – Sing and praise". Jetzt war der Chor zu Gast in der Kirchengemeinde Altburg und Oberreichenbach. Die evangelische Lukaskirche in Oberreichenbach war voll besetzt.

Oberreichenbach. Die Kirchenreihen füllten sich schnell, sogar extra Stühle wurden aufgestellt, um allen Besuchern Platz bieten zu können. Dann wurde es ganz still und leise Klänge ertönten aus dem Hintergrund.

Die Musik, die Chorleiter Michael Koller auf seinem E-Piano spielte, steigerte sich langsam. Dazu hörte man die Sänger, die sich mit "Amen Halleluja" langsam durch den Saal auf die Bühne begaben. Dort stimmte Olga Kirchgessner die ersten solistischen Verse an. Viele weitere folgten im Laufe des Abends.

Nach dieser gelungenen Einstimmung auf das Konzert begrüßte Pfarrer Tobias Hermann die Gäste und den Chor. Hermann stellte den seit 2003 bestehenden Chor vor und betonte das breite Spektrum dessen. Der Chor setzt sich aus Sängern unterschiedlichen Alters zusammen, deren Gemeinsamkeit der Spaß am Singen ist. Gospels und Spirituals, ebenso Melodien aus Rock, Pop, Jazz und Swing zeichnen die Vielseitigkeit aus. Das Grundkonzept besteht in der programmlichen Einbindung von Chormitgliedern als Solisten. Koller ist kein Chorleiter im klassischen Sinne, sondern ein Multitalent. Er sitzt an seinem E-Piano, gibt den Takt an und bedient dabei ein Tonmischpult. Wie wunderbar seine Stimme klingt, erfuhr das Publikum im Laufe des Abends beim eigens interpretierten Musikstück "Sing and praise the Lord".

Chor- und Solostücke im Wechsel

Das Konzert berührte die Zuhörer von Beginn an. Im Wechsel wurden Chor- und Solostücke vorgetragen. "Let there be peace", "True Colours", "Alles was atmet", eine neu vertonte Version "Amazing Grace" von Defora Nelson und "Da wohnt ein Sehnen" sind nur einige der Stücke des Abends. Die Stimmen des Chores und der Solisten erklangen entsprechend sanft, gefühlsbetont oder voll Power. Immer im richtigen Rhythmus und auf gehobenem gesanglichen Niveau. Instrumental stimmungsvoll begleitet von Koller am E-Piano.

Einfühlsam das Solo von Andreas Haas bei "What a wonderful world". Ergreifend der textliche Vortrag und solistische Gesang von "Deine Spuren im Sand" durch Kornelia Langmann. Einen Höhepunkt des Konzerts bot die Hymne an die Menschlichkeit, "Seite an Seite" von Christina Stürmer. Brillante Solistin hierbei war Sarah Langmann gemeinsam mit Olga Kirchgessner und Kornelia Langmann, die nebenbei auch die Gitarre spielte.

Das Publikum hatte bereits vielen schönen Stücken andachtsvoll gelauscht und begeistert Applaus gespendet, bevor dieses ebenfalls in das Konzert eingebunden wurde. "Sing and praise the Lord" ist während der Chorproben entstanden, hat weder gedruckte Noten noch einen Text und lebt von Wiederholungen, Interpretationen und Nachsingen.

Koller und Langmann singen vor

Als Vorsänger dienen Koller und Kornelia Langmann. Diese ging durch die Publikumsreihen, erklärte das Stück, gab Anweisungen zum Mitmachen und forderte zum "musikalischen Durchziehen" auf. Ein dynamischer Kanon aus Chor und Publikum entstand und steigerte sich zu einem großen gemeinsamen Gesangserlebnis. Nach Ende des Stücks spendeten sich Chor und Publikum gegenseitig frenetischen Applaus.

Das großartige Konzert endete erst nach mehreren Zugaben, die vom enthusiastischen Publikum eingefordert wurden. "Der Mond ist aufgegangen" trug zu einem besinnlichen Finale des Konzerts bei. Die einzelnen Strophen wurden im Wechsel zwischen Chor und Publikum sowie den Solisten gesungen. Zu den sanften Klängen von "Hymn" der britischen Poprock Gruppe Barclay James Harvest verließ der Chor die Bühne. Zum Dank für dieses schöne Gospelkonzerterlebnis erhob sich das Publikum und spendete den letzten kräftigen Applaus für diesen Abend. Im Anschluss an das Konzert bot sich die Möglichkeit, bei Snacks und Getränken mit den Sängern ins Gespräch zu kommen.