Das Theater in Oberkollbach hat sich etabliert. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Theater: Gruppe zu festem Bestandteil aufgestiegen

Von Albert M. Kraushaar

Oberreichenbach-Oberkollbach. Die Bühne ist klein, der Vorhang muss noch von Hand bewegt werden, aber die Spannung steigt dennoch. Im Sportheim des Sportvereins Oberkollbach (SVO) gibt es kaum noch ein Durchkommen. Wer hier als Bedienung – wie alles beim SVO ehrenamtlich – arbeiten muss, ist nicht zu beneiden. Freie Plätze Fehlanzeige. Die Rückfrage ergibt fast 90 Besucher, die sich voller Vorfreude auf das Stück "Hubertus und der Feuerteufel" eingefunden haben. Unter den Gästen auch Bürgermeister Karl-Heinz Kistner, der die letzte Gelegenheit nutzte, um die Oberreichenbacher Laienspiel-Gruppe in Aktion zu sehen. Und die braucht sich mit ihrer Leistung nicht zu verstecken. Das wurde auch durch den lange anhaltenden Beifalls am Ende des Stücks deutlich.

Vor Jahren als kleine Beigabe zum traditionellen Familienabend des SVO gestartet, hat sich die Theatergruppe zu einem festen und wichtigen Bestandteil des Sportvereins gemausert. Vom Passiven über Aerobic, Senioren bis zum Fußballer vereinigte die Gruppe alle Schichten im Verein und trägt inzwischen mit fünf Vorstellungen ihren Teil zum kulturellen Leben im Oberreichenbacher Ortsteil bei. Dass sich die Theatergruppe im Laufe der Jahre auch für den Schatzmeister zu einer wichtigen Quelle entwickelt hat, steht außer Frage, auch wenn die Räumlichkeiten keine großen Sprünge zulassen. Dafür garantieren sie einen familiären Charakter und fast hautnahen Kontakt zu den Laiendarstellern. Was viele Besucher vielleicht nicht einmal mitbekommen haben: Durch die Enge – und natürlich durch die Nähe zum Publikum – ist es für die Darsteller viel schwieriger, als wenn man von einer höher gestellten Bühne mit etwas Abstand in den Saal schauen kann.

Darsteller setzen viel Mimik ein

Dass Fridolin (gespielt von Andre Rexer) und Hubertus (Klaus Schlecht) als Feuerwehrmänner dennoch gut rauskommen, SVO-Torhüter Pascal Bertsch in der Rolle von Feuerwehrmann Konrad überzeugt und Jens Kraft als tölpelhafter Dorfpolizist mit einer echten Kanone im Halfter keinen größeren Schaden anrichtet, liegt auch an Maria (Carmen Kirchherr) und der mit Minikleid ausgestatteten Roswita (Michaela Riexinger), die sich erfolgreich als Detektive einbringen. Zusammen mit Amanda, gespielt von Corinna Ayasse, kommt am Ende alles zu einem großen glücklichen Finale. Auf dem Weg dahin bekamen die Besucher viel Mimik, handfeste Acts – unter anderem mit "Willi Wellholz" in der Hand von Maria – und zudem viel Humor geboten, der bei den Besuchern für einen sehr entspannenden und überaus unterhaltsamen Theaterabend sorgte.

"Wir kommen wieder" zeigte sich Kreisjugendleiter Torsten Kolb vom Schützenverein Simmozheim von der Aufführung angetan – und der war beileibe nicht der Einzige mit dieser Aussage. Auch Joachim Pfeiffle und Stefan Kirchherr bestätigten das mit dem Hinweis, dass alle fünf Aufführungen ausverkauft gewesen waren.