Das Barockensemble ’83 begeisterte in Igelsloch mit festlicher Barockmusik. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Ensemble ’83 tritt in der Leonhardskirche Igelsloch auf

Oberreichenbach-Igelsloch. Klein, aber fein ist die schmucke Kirche von Igelsloch. Unlängst bot sie den Rahmen für ein wunderbares Konzert des Barock-Ensembles ’83.

Dabei kamen vor allem die Freunde stimmungsvoller Blockflötenmusik voll auf ihre Kosten. Aber auch strahlende Trompetenklänge und feine Orgeltöne begeisterten die Musikfreunde aus nah und fern in der nahezu voll besetzten evangelischen Leonhardskirche.

Mehrere Besonderheiten

Bei winterlichen Temperaturen im Freien sowie der bedrückten, problematischen Coronavirus-Lage wirkten die beschwingten Barocktöne erwärmend und herzerfrischend auf die Zuhörer.

Das stimmungsvolle Konzert bot dem Publikum zudem gleich mehrere Besonderheiten. Die Flötissimo-Gruppe der Flötistinnen verfügte nicht nur über die üblichen Sopran-, Alt-, Tenor und Bassblockflöten, sondern erzeugte auch tragende, tiefe Töne mit einer selten zu hörenden Grossbass- sowie Subbassblockflöte.

"Wir musizieren gerne die vielen Arten der Flötenmusik", unterstrich Dirigent und Trompeter Bernd Koreng. Und so kam es dann auch. Schnell zog die exzellent gespielte Flötenmusik die Besucher in ihren Bann.

Eine weitere Besonderheit war, dass der leidenschaftliche Musiker seiner Linie treu blieb und auch für dieses Konzert wieder wunderschöne Stücke von eher unbekannten Meistern ausgegraben hatte.

Dass Koreng beim Dirigieren saß, ließ bei manchen Besuchern zunächst die Vermutung aufkommen, dass er dies aus gesundheitlichen Gründen täte.

"Ich sitze beim Dirigieren, um ihnen die Sicht auf die Musikerinnen nicht zu verstellen", schmunzelte der Dirigent und sorgte damit für Heiterkeit.

Neben der harmonischen und beschwingten Flötenmusik war auch einige Male die Orgel mit eingestreuten Soli zu hören. Auch hier gab es wieder eine Besonderheit: Die Veranstalter hatten eigens ein kleineres Orgelinstrument mitgebracht, das Klangfärbungen aus vier musikalischen Epochen ermöglicht.

Mitreißende und typische Klänge

"Heute haben wir die Orgel auf Barock eingestellt", hob Koreng hervor. So konnte die Interpretation der Stücke aus dieser Zeit besonders authentisch erklingen.

Die Zuhörer wurden musikalisch mit den beschwingten Tönen der "Intrada Galliard Battaglia" von Samuel Scheidt begrüßt. Geradezu mitreißende und typische Barockklänge waren dann zu hören, als Koreng mit dem Corno da Caccia Georg Philipp Telemanns Konzert in F-Dur spielte und dabei Monika Koblinger überaus einfühlsam an der Orgel begleitete. In vier Sätzen konnten die Konzertbesucher typische, von barocker Leichtigkeit und Lebensfreude geprägte Musik genießen.

Am Ende gab es dann noch einmal zwei Höhepunkte. Mit Trompete und Orgel gespielt, erklang Johann Sebastian Bachs Kantate "Lasst uns sorgen, lasst uns wachen". Henry Purcells "The Old Bachelor" war zudem ein würdiger Schluss bei diesem zauberhaften Konzert. Als stimmungsvolles "Betthupferl" erklang dann noch als Zugabe ein Stück von Samuel Scheidt.

"Das war ein tolles Musikerlebnis", schwärmte eine älterere Dame nach dem Konzert begeistert und sprach damit sichtlich vielen aus der Seele.

Neben Koreng und Koblinger wirkten mit: Stephanie Arramon, Miriam Eisenmann, Martina Heugel-Schell, Melanie Koreng, Rita Raiser, Carmen Schmid, Ursula Seller und Norbert Scherer.