Fahrradständer gehören ebenso zum Konzept wie das E-Car-Sharing. Foto: Gemeinde Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: Projekt wird kommendes Jahr in Würzbach fortgesetzt / Kistner: "Wir sind unserer Zeit voraus"

Mobilitätsstationen in jedem Ortsteil: Das ist das Ziel von Oberreichenbach. "Wir sind da sicher unserer Zeit weit voraus", freut sich Bürgermeister Karlheinz Kistner und zieht ein Zwischenfazit. In zwei Ortsteilen sind die Maßnahmen bereits umgesetzt, zwei weitere sollen 2021 folgen.

Oberreichenbach. Was aber versteckt sich hinter dem Begriff Mobilitätsstationen? Die Idee dahinter ist, dass Menschen schon lange nicht mehr nur ein Verkehrsmittel nutzen, sondern die gesamte Bandbreite dessen, was zur Verfügung steht – je nach individueller Situation. Sprich Busse, Autos, Car-Sharing, Fahrrad. Der Verzicht auf ein Zweitfahrzeug, auch im ländlichen Raum, spielt ebenfalls eine Rolle. Flexible Angebote sind dabei genauso wichtig wie fahrplangebundene.

Seit 2012 Modellkommune

In Oberreichenbach werden diese Ideen bereits "konsequent umgesetzt", erzählt Karlheinz Kistner. Das Ziel: "In jedem Ortsteil Mobilitätsstationen, das heißt Bushaltestelle, Parkplätze, Car-Sharing-Fahrzeuge und eine sinnvolle Fahrradabstellanlage." Im Car-Sharing-Bereich hat Oberreichenbach bereits eine Kooperation mit dem Anbieter "deer" GmbH, wodurch Elektrofahrzeuge zur Verfügung stehen. Seit 2012 wirkt die Gemeinde als Modellkommune am Ausbau der nachhaltigen Mobilität mit.

"In Igelsloch und Oberkollbach haben wir die Maßnahme bereits vollständig umgesetzt", freut sich Bürgermeister Kistner. "In Würzbach wird das Projekt mit Abschluss der Arbeiten am neuen Kindergarten an Pfingsten nächstes Jahr umgesetzt." Am Rathaus Oberreichenbach dürfte die Umsetzung voraussichtlich bis Herbst 2021 erfolgt sein.

In Igelsloch gibt es Parkplätze, eine Ladestation für E-Fahrzeuge, ein E-Car-Sharing- Fahrzeug und bei Bedarf auch ein zweites sowie einen Fahrradständer am ehemaligen Rathaus. Die Bushaltestelle befindet sich ebenfalls hier, damit ist dieser Mobilitätsstandort umgesetzt. In Oberkollbach sind dieselben Eckpunkte gegeben, verortet am Dorfgemeinschaftshaus. In Würzbach existiert an der Schule bereits ein großer Parkplatz, zwei Bushaltestellen sind in der Nähe, eine Ladesäule sowie E-Carsharing sind vorhanden. Nur ein neuer Fahrradständer fehlt hier noch.

"Wir sind da sicher unserer Zeit weit voraus, aber in zehn Jahren wird das Standard sein", ist der Rathauschef überzeugt. Oberreichenbach hat durch das Förderprogramm "Kooperative Mobilitätskonzepte im Ländlichen Raum" entsprechende Förderungen zur Umsetzung der Maßnahmen erhalten. "Das Projekt haben wir ›Elektro-mobiler Bürger im Kreis Calw‹ genannt", erklärt Kistner, "da wir gerne Multiplikator auch für die anderen Gemeinden sind."