Großartige Virtuosen: Lydia Schimmer und Josef Ungermann Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirchenkonzert: Anspruchsvolle Musik und Gesangsliteratur prägen das Jubiläum von "Le Consort Nouveau"

Zum zehnten Geburtstag des Projektchores "Le Consort Nouveau" hatte dessen Leiter Matthias Listmann nicht nur ein eindrucksvolles Programm zusammengestellt, sondern auch einen in Obernheim bestens bekannten Instrumentalsolisten verpflichtet.

Obernheim. Als Posaunist hat Josef Ungermann noch längere Erfahrung denn als Bürgermeister von Obernheim, und er freute sich sichtlich über die vielen Gäste bei seinem ersten Auftritt mit dem Projektchor "Le Consort Nouveau" in der Kirche St. Afra.

Die vielen Besucher aus Nah und Fern wurden für ihr Kommen mehr als belohnt mit dem Konzert zum zehnjährigen Bestehen des Chors, das Lydia Schimmer, die neue Domkantorin der Diözese Rottenburg-Stuttgart, mit Johann Sebastian Bachs "Concerto in a-moll" eröffnete – eine wahrhaftige Virtuosin an der Orgel. Sie zelebrierte dieses Orgelwerk und begeisterte das Publikum schon zu Beginn.

Danach begleitete die Organistin Josef Ungermann, der mit seiner Posaune Antonin Dvoraks "Largo Sinfonie Nr. 9" gefühlvoll interpretierte.

Erst danach rief sein Leiter Matthias Listmann den Chor nach vorne. Stimmgewaltig und präzise, begleitet vom Klavier und den Streichern, präsentierten die Sängerinnen und Sänger Georg Philipp Telemanns Choralmotette "Eine feste Burg ist unser Gott", ein Oboenkonzert in d, TWV 51:d2, das dem Oboisten Alfons Schwab höchste Konzentration und Präzision abverlangte. Zusammen mit den Streichern Johannes, Monika, Thomas und Sebastian Ascher aus Tuttlingen und Basso continuo meisterte er das schwere Stück brillant, so dass die Besucher – trotz der Bitte, erst zum Schluss zu applaudieren – in tosenden Beifall einstimmten. Auch die vier Solisten – Sopranistin Franziska Abram, Mezzo-Sopranistin Paula Meisinger, Tenor Daniel Preis und Bariton Friedo Henken, die eigens aus Hannover angereist waren – arbeiteten eindrucksvoll die verschiedenen kleinen Koloraturen und den Taktwechsel von Dietrich Buxtehudes "Befiel dem Engel" und damit den ganzen Reiz dieser Komposition heraus.

Mit Mozarts Messe "Missa brevis in B, KV 275" ging dieses beeindruckende Konzert zu Ende. Dafür versammelten sich alle Akteure im Altarraum und zogen die Zuhörer voll und ganz in ihren Bann, wofür sie stehende Ovationen ernteten. In den Schlusschor "Großer Gott, wir loben dich" durften dann alle mit einstimmen, und nicht nur Alex Moser, der die Werbung für das Konzert übernommen hatte, freute sich über den gelungenen zehnten Geburtstag des Projektchors "Le Consort Nouveau".