Foto: Katja und Peter Weiger

Hohes Gericht in Obernheim sieht ortsbekannte Hexe beim Prozess mit dem Teufel im Bunde. Mit Video

Obernheim - Da half alles Weinen und Klagen nichts: Die Obernheimer Hexe Unholda Moserin hat wieder ihren Gang vor das Gericht antreten müssen.

Der Hexerei und Zauberei schuldig gesprochen, endete sie – wie so oft – in dem Flammen. Das Hohe Gericht kannte keine Gnade: Die Richter konstatierten feierlich, Unholda müsse mit dem Teufel im Bunde stehen, und verurteilten sie für ihre verwerflichen Umtriebe. Dass die landauf, landab bekannte Angeklagte dicke Krokodilstränen in ihren Rupfenschurz schnupfte und sich nach Kräften wehrte, spielte keine Rolle. Weder ihre in allen Tonlagen jammernden Hexenfreundinnen, noch die Feuerwehrleute, an die sich Unholda in ihrer großen Not wandte, konnten ihr noch helfen. Urteilsspruch ist schließlich Urteilsspruch.

Es gibt keine Gnade

Die Landsknechte griffen durch, während der Teufel aufmerksam das Geschehen verfolgte – genauso wie die vielen hundert Besucher, die dazu eigens nach Obernheim gekommen waren. Der Hexenzunft stets zur Seite war wieder der örtliche Musikverein, der sprichwörtlich für den richtigen Ton sorgte.

Der Fasnetssonntag ist für die Obernheimer quasi ein närrischer Feiertag – und das war an allen Ecken des "Hexaneschds" spürbar. In vielen Besenwirtschaften gab es Leckereien, Kinderpunsch und Glühwein, was bei den eisigen Temperaturen und dem Schneefall richtig guttat. Viele auswärtige "Oberner", das ist ebenfalls bekannt, kommen eigens an diesem Tag wieder auf den Heuberg zurück: Bis in die späten Abendstunden wurde im Flecken gefeiert, und Parkplätze blieben Mangelware.