Konzert des Projektchors "Le Consort Nouveau" bringt einen herrlichen Genuss mit glänzenden Leistungen
Von Volkmar Hoffmann Obernheim. Besinnung, Stärkung und Freude sind beim Konzert des Projektchors "Le Consort Nouveau" in der Kirche St. Afra in Obernheim aufgekommen. Zum siebten Mal gab es diese künstlerische Darbietung mit einem herrlichen Musikgenuss.Johannes Huber, stellvertretender Bürgermeister, begrüßte zahlreiche Zuhörer aus nah und fern und erwähnte, dass diese Aufführung ein fester Bestandteil im Obernheimer Kulturkalender geworden sei.
Zu Beginn ertönte die Orgel und mit einer Klangfülle, prächtig und strahlend war das Stück "Präludium und Fuge in G-Dur" von Johann Sebastian Bach zu hören – mit einer hervorragenden Fingerfertigkeit gespielt von der Kirchenmusikerin Lydia Schimmer, die mit zwölf Jahren das Spiel auf der Orgel begann und Kirchenmusik, Orgel und Cembalo studiert hat. Bei der Offenburgerin, die heute in Endingen am Kaiserstuhl lebt, sah und hörte man gleich, wie kunstvoll sie mit Leib und Seele und sehr virtuos mit der Obernheimer Orgel umging.
Der Chor sang mit einem fließenden Tempo "Jesus bleibet meine Freude" von Johann Sebastian Bach. Dabei erklangen – mühelos und leicht gesungen – schwere Passagen, die der Chor bewältigen musste. Die Orgel begleitete dann anschließend den Chor beim Stück "I will sing with the spirit" – "Ich will Psalmen singen" – des englischen Komponisten John Rutter. Dabei setzte der Chor die hohe Musikalität des Komponisten um. Das moderne Stück kam sehr gut an, bevor dann von Joseph Haydn "Die Himmel erzählen" zu hören war.
Das Streicherensemble unter der Leitung der jungen Japanerin Motoko Hosaka spielte von Beethoven die "Fuge aus Händels Ouvertüre zu Salomon": ein herrlicher, langsamer Satz verpackt in eine atemberaubende Darbietung. Bei allen Streichern war die kammermusikalische Ausbildung zu spüren. Eingesetzt waren zwei Geigen, eine Bratsche und ein Cello.
Mit einer Programmänderung ging es dann weiter, und so sang der 27-jährige studierte Kirchenmusiker Lukas Grimm von Gabriel Fauré "Tantum Ergo" und "Salve Regina" feierlich und lupenrein mit seiner ausgebildeten Tenorstimme. Die Sopranistin Catharina Witting brachte mit einer angenehmen Wärme einen tragenden und sehr ausbalancierten Sopran ein beim "Ave Maria" von Antonín Dvorak. Sie ist eine gefragte Solistin bei Oratorien.
Die Streicher spielten mit Hingabe und feinen Nuancen Bachs "Air" aus der dritten Suite für Orchester in der D-Dur-Fassung. Zum Schluss und als Höhepunkt gesellten sich die Solisten zum Chor dazu und führten zusammen die Schubert-Messe in G-Dur auf.
Dirigent Matthias Listmann hatte die Gesamtleitung. Mit ihren treffsicheren Stimmen brachten die Sänger eine saubere Artikulation ins Kirchenschiff: ein musikalischer Ohrenschmaus und von allen Beteiligten in Klangfülle und Dynamik eine glänzende Leistung. Die Proben- und die Zusammenarbeit der Ausführenden haben sich gelohnt. Listmann zeigte eine glückliche Hand. Das Konzert bestach durch die Vielfalt der Werke.