Ein Hauptabnehmer für Strom ist in Obernheim der Komplex aus Schule, Festhalle und Schwimmbad.Foto: Weiger Foto: Schwarzwälder Bote

Energiemanagement: Gemeinderat berät Energiebericht für 2019 / Handlungsbedarf am Haus der Verein

Impulse von außen sind wichtig. Darin war sich der Obernheimer Gemeinderat einig, als er in seiner Sitzung den Energiebericht für 2019 beraten hat.

Obernheim. Zu Gast in der jüngsten Sitzung des Obernheimer Gemeinderates war eine mittlerweile gute Bekannte: Linda Nagel, bei der Energieagentur Zollernalb für Projektmanagement und Beratung zuständig. Sie führte die Räte sicher und souverän durch die Datenmenge aus Bilanzen, Diagrammen, Verbräuchen und Maßnahmen.

Zufriedener Tenor: Das Projekt "Energiemanagement" rechnet sich in zweierlei Hinsicht: sowohl für den Gemeindesäckel als auch für die Umwelt. Spannend für das Gremium war der Umstand, exakt nachlesen zu können, wohin wie viel Energie im Ort fließt.

Ein "Hauptabnehmer" für Strom, das wurde schnell klar, ist bewährt der Komplex aus Schule, Festhalle und Schwimmbad. Grundsätzlich ist der kommunale Stromverbrauch von 243 515 Kilowattstunden im Jahr 2017 auf 226 496 Kilowattstunden in 2019 gesunken. Der Ausstoß an CO-Emissionen lag im vergangenen Jahr bei 312 Tonnen. Zwei Jahre zuvor waren es 366 Tonnen gewesen. "Wir haben 2019 alle Ressourcenverbräuche reduziert", sagte Linda Nagel und stellte der Gemeinde ein gutes Zeugnis für die gemeinsame Arbeit aus. Dass die Energiekosten nicht im Gleichklang gesunken sind, erklärte sie mit dem Preisanstieg in diesem Sektor.

Der Bericht – der zweite seiner Art – befasste sich intensiv mit den kommunalen Liegenschaften im Ort. Dieser sei, wie Linda Nagel und Bürgermeister Josef Ungermann betonten, Ergebnis einer engen Zusammenarbeit von Gemeinde und Energieagentur.

Die Verantwortung der Kommunen ist groß

Gerade Kommunen – das steht für die Agentur fest – hätten eine besondere Verantwortung in Bezug auf Klimaschutz und den sparsamen Umgang mit Ressourcen aller Art. Deshalb werten die Mitarbeiter der Energieagentur – mit tatkräftiger Unterstützung des Gemeindehausmeisters Uwe Lander – Energieverbräuche, Kosten und künftige Einsparpotenziale aus. Dazu gehörte es, jedes gemeindeeigene Gebäude genau unter die Lupe zu nehmen. Alle Liegenschaften wurden der Einzelanalyse unterzogen und mit einem Steckbrief versehen. Schwarz auf weiß auf ist also zu lesen, was die Obernheimer bereits erledigt haben und was noch auf der To-Do-Liste steht.

Letztere – darin waren sie sich die Räte einig – habe durchaus Arbeitspotenzial für die nächsten Jahre, und sei es nur durch eine ungedämmte Wandluke der Festhalle. Die vorgeschlagenen Maßnahmen fürs Rathaus, neue Dachfenster und eine moderne Eingangstür, sind im Rahmen des barrierefreien Ausbaus bereits geplant. Diese Hausaufgaben sind erledigt. Etwas in die Jahre gekommen ist zwischenzeitlich das Haus der Vereine in der Schulstraße 3. Bis 1968 fungierte das prägende Gebäude im Ort als Schulhaus. Seine Heizungssteuerung funktioniert laut Energieagentur trotz Zeitschaltuhr nicht richtig.

Außerdem, so erläuterte Linda Nagel, müssten mittelfristig Fassade und Fenster saniert werden. Bürgermeister Josef Ungermann resümierte: "Wir müssen in Sachen Energiemanagement einfach am Ball bleiben."