Für das Feuerwehrhaus in Obernheim werden neue Spinde angeschafft. Symbolfoto: Pleul Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehrhaus: Auch die EDV-Ausrüstung ist bestellt / Bisher wurden für das Projekt in Obernheim 705 000 Euro ausgegeben

Der Obernheimer Gemeinderat hat über Spinde, ein Schließsystem und die EDV-Ausrüstung der Leitzentrale im neuen Feuerwehrhaus entschieden.

Obernheim. Bald ist es so weit; der Innenausbau des Feuerwehrgerätehauses wird fertig. Deshalb hatte der Gemeinderat ein paar Entscheidungen über die weitere Ausstattung zu treffen. Spinde, eine Schließanlage und die EDV standen auf der Liste. Insgesamt liegt das Großprojekt gut im Plan: Von mehr als einer Million Euro veranschlagter Bausumme wurden bisher rund 705 000 Euro ausgegeben. Der Großteil der Gewerke ist ausgeführt oder vergeben.

Insgesamt 51 neue Spinde sollen angeschafft werden, um das Feuerwehrgerätehaus auszustatten. 40 sind für Männer vorgesehen, elf für Frauen. Die Jugendfeuerwehr bekommt die vorhandenen Spinde, die neu lackiert werden. Ausschlaggebend für die Entscheidung über die neuen Schließschränke sind deren Maße: 50 Zentimeter Breite, 60 Zentimeter Tiefe, zwei Meter Höhe sollten es sein. Um den Platz ideal auszunutzen, sollen elf Dreierspinde und neun Zweierkombinationen bestellt werden. Dazu kommen Zahlenschlösser für die Wertfächer, je ein extra breiter Kleiderbügel und eine Stiefelmatte aus Gummi.

Ein Ansichtsexemplar ihres Modells hat die Firma Frommer Betriebseinrichtungen aus Sulz am Neckar aufgestellt. Die Feuerwehr überzeugte sich vom Produkt – es bietet alles, was gefordert ist. Ein Dreierspind kostet rund 518 Euro netto, der Zweierspint liegt bei 396 Euro. Die geprüften Konkurrenzangebote sind preislich uninteressant: Zwischen 538 Euro und 638 Euro für die Dreierkombination und 508 Euro für das Zweiermodell halten nicht mit. Insgesamt möchte Frommer für die Schränke mit allen Komponenten 13 556 Euro brutto von der Gemeinde. Verwaltung, Feuerwehr und Gemeinderat waren sich einig, den Auftrag so zu vergeben.

Zweiter Punkt: Die Schließanlage. Dafür hat Obernheim eine innovative Lösung im Blick – ein Schließsystem mit programmierbaren Schlüsseln. Im vergangenen Monat hatte die Firma Zweygart aus Gärtringen verschiedene Systeme vorgeführt. Die Feuerwehr hat sich anschließend für das Zugangssystem "eCLIQ" von IKON ausgesprochen. Die Schlüssel werden mit individuellen Berechtigungen ausgestattet. Bei einem Verlust werden die Rechte gelöscht und der Schlüssel damit unbrauchbar. Nachvollziehbar ist so auch, wer das Gebäude wann betreten hat. Es können Zeiten vordefiniert werden, zu denen der Schlüssel funktioniert. So kann der Zutritt individuell reguliert werden. Die Schlösser selbst benötigen keine Stromzufuhr, die Batterie des Schlüssels reicht für die Funktion aus. Die Gemeinde möchte das Schließsystem in Zukunft gegebenenfalls auf weitere Immobilien ausweiten. Gerade für Gebäude mit Mehrfachnutzung wie die Turnhalle würde das die Organisation erleichtern und so mittelfristig die Gemeindeinfrastruktur verbessern. Hat der Besitzer eines Schlüssels unterschiedliche Funktionen, lassen sich die Zugangsdaten verschiedener Gebäude auf einem Schlüssel ablegen. Die Verwaltung der Schlüssel werde dadurch deutlich erleichtert, erklärte Bürgermeister Josef Ungermann.

Ein PC und ein Laptop mit Dockingstation sind nunmehr notwendig

Lieferung, Programmierung, Montage und 50 Schlüssel bietet Zweygart der Gemeinde für rund 7066 Euro an. Weitere Schlüssel und Schließzylinder wären günstiger anzuschaffen, da Soft- und Hardware nur einmal bezogen werden müssen. Einstimmig votierten die Gemeinderäte für die Auftragsvergabe. Letzter Punkt: Die EDV-Ausstattung der Leitzentrale. Ein PC und ein Laptop mit Dockingstation sind nach Angaben der Feuerwehr notwendig. Beide Plätze sollen als Dreischirmlösung eingerichtet werden, um gleichzeitig laufende Programme im Blick zu behalten.

Ein Druckersystem ist nicht anzuschaffen; es wurde von der Kreissparkasse Tuttlingen gespendet. Damit der Support bei Problemen zeitnah vor Ort ist, soll die EDV von einem Anbieter in der Region bezogen werden. Die Balinger Firma ARTNET betreibt eine Zweigstelle in Oberdigisheim. Mit allen notwendigen Komponenten, Software und Lizenzen beläuft sich ihr Angebot auf 4638 Euro. "Im Vergleich mit einem Angebot des Rechenzentrums für die EDV-Ausstattung des Rathauses zeigt sich, dass das ein marktüblicher, vertretbarer Preis ist", sagte Ungermann. Daher habe man sich nicht um weitere Angebote bemüht. Der Gemeinderat stimmte geschlossen zu.