Es geht darum, Energie zu sparen. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Gemeinde Obernheim schließt Vertrag über Energiemanagement für die drei nächsten Jahre

Obernheim. Die Gemeinde Obernheim ist an der Energieagentur Zollernalb beteiligt. Diese hat kleineren Gemeinden die Möglichkeit angeboten, ein vom Land gefördertes Energiemanagement vorzunehmen. Eigenbeitrag: rund 9000 Euro. Davon verspricht sich Obernheim Erkenntnisse, die bei Einsparungen helfen. Für einen Zeitraum von drei Jahren soll das Energiemanagement in Bausteinen umgesetzt werden.

Vor dem Beschluss wurde kontrovers diskutiert. Das Angebot der Energieagentur Zollernalb beläuft sich auf rund 6025 Euro pro Jahr. Über das Programm "KlimaschutzPlus" wurde der Gemeinde ein Zuschuss von mehr als 9000 Euro gewährt. Der jährliche Eigenanteil der Gemeinde Obernheim würde sich somit auf gut 3000 Euro belaufen.

"Ich finde, das ist schon ein heftiger Betrag", befand Gemeinderat Wolfgang Moser: "Können wir nicht einfach in Revision gehen und die ohnehin vorhandenen Zahlen nutzen?" Nein, entgegnete Bürgermeister Josef Ungermann: "Ohne fremde Hilfe werden wir das nicht hinbekommen. Wir sind in vielen Bereichen personell auf Kante genäht. "

Johannes Huber und andere Gemeinderäte beurteilten den Vorschlag der Energieagentur wohlwollender.

Die Gemeindeverwaltung erhofft sich Detailinformationen. "Ich sehe da großes Einsparpotenzial, es ist den Versuch wert", warb Ungermann für den Vorschlag. "Große Städte haben ein eigenes Energiemanagement, aber wir können das nicht selbst leisten", gab der Bürgermeister zu bedenken. Die Energieagentur soll schließlich auch Auskunft darüber erteilen, welche Maßnahmen sinnvoll sind und welche sich nicht auszahlen, hoffen die Obernheimer Gemeinderäte.

Der Zuschuss ist von Seiten des Landes bewilligt und bereitgestellt. Mit einer Gegenstimme wurde schließlich mehrheitlich beschlossen, das dreijährige Projekt in Angriff zu nehmen. Im ersten Schritt werden alle energierelevanten Liegenschaften begangen, der Ist-Zustand erfasst und erste Verbesserungsvorschläge ausgearbeitet.

Dann sind die Jahreswerte in die Software Communal-FM einzupflegen, die Verbrauchsdaten der Liegenschaften monatlich auszuwerten sowie rückzumelden, falls Verbrauchsabweichungen sichtbar werden. Außerdem bietet die Energieagentur den Vergleich der Verbrauchsdaten mit Bundesdurchschnittswerten an.

Im zweiten Baustein wird ein jährlicher Energiebericht erstellt über den Gesamtenergieverbrauch, die CO2-Emissionen und die Energiekostenübersicht für die kommunalen Liegenschaften, den Anteil der regenerativen Energien am Gesamtenergieverbrauch und über einen Vergleich der Liegenschaften mit Durchschnittswerten. Für jede Liegenschaft werden zudem die Verbrauchsentwicklung, die Treibhausgasemissionen, Kosten und Sanierungsempfehlungen dargestellt.

Im dritten Baustein ist ein individuelles Herangehen geplant: Die Energieberatung kann zur fachlichen Unterstützung konkreter Sanierungsmaßnamen und bei Problemstellungen eingebunden werden.

Die Verwaltung sieht in diesem Gesamtpaket die Möglichkeit, den Energieverbrauch langfristig zu verringern, sinnvolle Maßnahmen zur Verbrauchs- und Kostensenkung zu identifizieren und einen Überblick darüber zu erhalten, wie die Immobilien und Einrichtungen der Gemeinde aktuell gerüstet sind.