Der Bereich vor dem gut frequentierten Obernheimer Lebensmittelgeschäft ist parktechnisch spannend, vor allem zu Stoßzeiten. Die Gemeinde möchte hier für mehr Verkehrssicherheit sorgen. Foto: Weiger Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Neue Pläne für den Einmündungsbereich am Obernheimer Lebensmittelmarkt

Die eine Idee schlechthin für den Bereich am Lebensmittelgeschäft in der Oberen Dorfstraße gibt es nicht. Darin waren sich die Obernheimer Räte einig. Dennoch fanden sie für die Umgestaltung eine potenzielle "kleine Lösung".

Obernheim. Das Problem des Areals, daran ließ Bürgermeister Josef Ungermann in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats keinen Zweifel, sei altbekannt und werde im Ort immer wieder thematisiert. Weil die Obernheimer in ihrem Lebensmittelladen gern einkaufen, wird hier freilich viel geparkt. Gern auch direkt am Laden, mahnte der Bürgermeister: "Obwohl es in der näheren Umgebung Parkflächen gäbe."

Unter dieser mitunter unübersichtlichen Parksituation im Einmündungsbereich von Oberer Dorfstraße, Hauptstraße und Stühl leiden dem Rathauschef zufolge die Fußgänger, vor allem die Schulkinder. Zudem, führte der Bürgermeister weiter aus, würden die Gebiete Scheibenbühl, Bühl und Gruben-Ramsäcker ebenfalls über dieses Areal angefahren.

Viel Verkehr für eine einzige Einmündung: Diese Gemengelage würde Josef Ungermann gern entzerren und neu gestalten. Zumal der dortige Porphyrbelag ebenfalls in die Jahre gekommen ist. Ein gut bestückter Wunschzettel also.

Vor rund zwei Jahren hatte das Obernheimer Ratsgremium deshalb das Albstädter Ingenieurbüro Peter Czerwenka mit der Planung beauftragt. Czerwenka hatte am Dienstag gleich zwei Lösungen im Gepäck: eine große für rund 300 000 Euro, wie Ungermann schätzt, und eine kleine für knapp 95 000 Euro.

Während die große Lösung das Ziel verfolgt, neben möglichst vielen Parkplätzen einen durchgängigen Gehweg mit einer Breite von 1,20 Metern zu schaffen, bietet die kleine Lösung drei Parkplätze. Sie lässt den Eingangsbereich des Lebensmittelladens komplett frei, und es gäbe genug Platz für Fahrräder. Weiterer Vorteil dieser zweiten Variante wäre neben den deutlich geringeren Kosten, so sieht es die Verwaltung, die klare Trasse des Gehwegs entlang der Gebäude Stühl 5 und 6. Die Räte nahmen die Pläne zur Kenntnis und folgten dem Beschlussvorschlag der Verwaltung, die grundsätzlich die kleine, günstigere Lösung präferierte.

Ob und wann die Maßnahme umgesetzt wird, steht derzeit noch nicht fest. Das wird der Gemeinderat separat beschließen. Die große Lösung, so konstatierte Ungermann, wäre in absehbarer Zeit nicht umsetzbar gewesen. Mit dem Inhaber des Lebensmittelgeschäfts seien die Pläne abgestimmt, so der Bürgermeister.

"Die Deluxe-Lösung gibt es wohl einfach nicht"

Jürgen Moser fragte nach, ob der Einmündungsbereich aufgrund des verengten Einmündungsradius nach dem Umbau noch genügend Platz für den Lieferverkehr biete. Alle Pläne, versicherte Ungermann, seien mit den zuständigen Behörden bereits abgestimmt. "Die Deluxe-Lösung gibt es wohl einfach nicht", fasste es Joachim Schnell zusammen. Seit Josef Ungermann in Obernheim Bürgermeister sei, so Schnell, diskutiere das Ratsgremium über die Situation in diesem Bereich. Ungermann gab ihm recht: "Die Gegebenheiten sind einfach, wie sie sind."

Frank Oehrle überlegte, ob man mit einer Stoppstelle oder einer deutlichen Geschwindigkeitsbegrenzung wohl etwas ausrichten könne? Hier zeigte sich der Bürgermeister skeptisch. Jürgen Moser indes zog in Erwägung, das so genannte "U" vor dem Laden, das u-förmige und von Granitblöcken umsäumte Blumenbeet, einfach auszupflastern. Das sei wohl der kleinste, einfachste und günstigste aller Planungsansätze, argumentierte er.

Johannes Huber empfahl seinen Kollegen indes eine solide Lösung, basierend auf dem Wissen eines Fachmanns: "Wir sollten jetzt nicht irgendetwas machen, sondern das Areal so umgestalten, dass wir Rechtssicherheit haben."