Neuer Verein in Deilingen: Elf Mitglieder schließen sich zur Interessengemeinschaft Ortenbergkapelle zusammen.
Obernheim/Deilingen - Nun hat Deilingen einen neuen Verein. Die Interessengemeinschaft Ortenbergkapelle besteht aus Mitgliedern von Deilingen und Umgebung. Die Gründung fand auf dem Tanneck in Obernheim statt. Gemeinsam ist der Kampf gegen den Bau zweier Windräder.
Es sind elf Mitglieder, die den Kampf gegen den Bau zweier Windräder mit einer Mindesthöhe von 200 Metern auf dem Ortenberg bei Deilingen begonnen haben. Warum deshalb ein Verein notwendig wurde, erklärte der Versammlungsleiter Clemens Bendowski. Die Mitglieder verfolgten dasselbe Ziel: den Erhalt der Landschaft, des ländlichen Charakters, der Lebensbedingungen für Mensch und Tier, das Informieren der Bürger über die Vereinsthemen sowie das Einwirken auf Entscheidungsträger, betonte Bendowski.
Von Obernheim kommend steht die Ortenbergkapelle auf der Höhe vor Deilingen. Dort will die Gemeinde nun zwei große Windkraftanlagen bauen lassen. Der Verein ist damit nicht einverstanden. Der stellvertretende Vorsitzende Martin Leonhard stellte die Gegenargumente anschaulich in einem Vortrag mit Präsentation dar. Die Windkrafträder lägen mitten im Vogelschutzgebiet und in weiteren Schutzgebieten. "Ein Vogel hat keine Chance gegen die gewaltigen Rotorblätter. Laut Focus sterben jährlich mehrere Tausend Vögel und Fledermäuse durch Zusammenstoß", so Leonhard. Rotmilan, Fledermaus, Uhu, Schwarzmilan und Baumfalke seien gefährdet. Auch eine Überhitzung der Motoren oder ein Blitzeinschlag und daraus resultierende "Brandbomben" seien nicht auszuschließen. Im Winter bestehe die Gefahr durch Eiswurf von bis zu 400 Metern Weite bei solch einer Höhe.
Die Lärmbelästigung reiche bis weit über das Deilinger Wohngebiet hinaus. Zudem sei eine Fläche von drei Hektar notwendig. Auch von Tanneck aus seien die Anlagen noch störend sichtbar, was eine Wertminderung der Immobilien bedeute. Die Windkraftanlagen böten auch einige Vorteile, die gegenüber den Nachteilen abgewogen werden müssten. Ab 20. November sollen die konkreten Planungen veröffentlicht werden. Wie sich die Vorhaben entwickeln, darauf sind die Mitglieder gespannt.
Clemens Bendowski ist Vorsitzender des neuen Vereins. Sein Stellvertreter ist Martin Leonhard, und Yvonne Leonhard übernahm das Amt der Schriftführerin. Ernst Dieter Wagner und Michael Denkinger prüfen die Kasse, die Ursula Schätzle führt. Michaela Bendowski ist Beisitzerin.
