Mehr Geld hat Obernheim in seiner Rücklage. Foto: Kopatsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat Obernheim stellt Jahresrechnung 2011 fest / Besseres Ergebnis aufgrund einer korrigierten Buchung

Von Christoph Holbein

Obernheim. "Die Jahresrechnung 2011 stellt erfreulicherweise das Gegenteil des Abschlusses 2010 dar, der war einer der schlechtesten, die Jahresrechnung ist die beste für die Gemeinde Obernheim seit Jahrzehnten", bilanziert Hans Hager.

Dennoch warnt der Kämmerer der Gemeinde Nusplingen, der Obernheim auf dem Finanzsektor unterstützt, vor Euphorie, resultiere das positive Ergebnis doch bei mehr als 1,1 Millionen Euro der Verbesserungen gegenüber dem Plan "aus ganz besonderen und mehr weniger einmaligen Vorgängen wie der Korrektur aus den Vorjahren und aus dem Verkauf eines Teils der Aktienanteile" bei der Energieversorgung Baden-Württemberg. Das Zahlenbild, das Bürgermeister Josef Ungermann vorlegte, spricht im Verwaltungshaushalt von einem Überschuss von 1,067 Millionen Euro und damit rund 987 000 Euro mehr als im Haushaltsansatz. Das wirkt sich auch auf den Vermögenshaushalt aus, der mit einem Überschuss von 1,37 Millionen Euro abschließt, die in die allgemeine Rücklage fließen.

Den größten Batzen beim veränderten Volumen des Verwaltungsetats macht die Erstattung aus dem Betrieb gewerblicher Art Mehrzweckhalle aus mit einer Summe von 679 300 Euro, Geld, das in den kommunalen Haushalt zurückfließt, weil es, wie jetzt festgestellt wurde, gar nicht in den Eigenbetrieb Mehrzweckhalle hätte gehen dürfen und jetzt einmalig zur Korrektur rückgebucht wird. Die allgemeine Rücklage wächst durch die höhere Zuführung an den Vermögenshaushalt und den sich daraus ergebenden Überschuss auf fast 1,5 Millionen Euro an. Allerdings, so Ungermann, stünden auch große Investitionen bevor. Dass sich der Vermögenshaushalt so positiv entwickelt hat, liegt auch am Verkauf von rund 15 000 Aktienanteilen der EnBW in den beiden Eigenbetrieben Wasserversorgung und Mehrzweckhalle mit einem Nettoerlös von fast 450 000 Euro, der in den kommunalen Etat geflossen ist. Den guten Zahlen steht ein Schuldenstand der Gemeinde von knapp einer Million Euro gegenüber.

Für 2013 sieht Hager einen Rückgang der konjunkturellen Entwicklung: "Die Aussichten sind nicht rosig." Deshalb sei es wichtig, dass sich die Gemeinde weiterhin auf die notwendigen Maßnahmen im investiven Bereich beschränke. Das "hervorragende Ergebnis und die Rücklage geben der Gemeinde jedoch zumindest für die nächsten zwei Jahre den Spielraum, um die notwendigen Maßnahmen zu schultern". Neben der Jahresrechnung segnete der Gemeinderat auch die Jahresabschlüsse der beiden Eigenbetriebe ab: mit einem Überschuss von fast 290 000 Euro bei der Wasserversorgung und einem Jahresgewinn von rund 45 000 Euro bei der Mehrzweckhalle.