Fasnet: Hexen stürmen das Obernheimer Rathaus / Schultes Ungermann hat keine Chance gegen die Narren

Er ist entmachtet: Obernheims Schultes Josef Ungermann hatte am Schmotzigen Donnerstag keine Chance gegen die Übermacht der Narren und musste den Schlüssel für das Rathaus abgeben. Zuvor hatte er sich nach Kräften gegen die Absetzung gewehrt.

Obernheim. Bunt ist es zugegangen am Schmotzigen in Obernheim: Angeführt von den Klängen der Lumpenkapelle marschierte eine Abordnung von Fischern bewaffnet mit Schlauchboot und frischem Fisch in der Konserve aus dem Stausee an der Angel zum Rathaus, im Schlepptau eine holländisch anmutende Trachtengruppe. Dann gab sich Ritter Konradin nebst Gemahlin mit seinem Hofstaat und Gefolge die Ehre, um als "Herr über ein prächtig Land und ein fleißig Volk" den Schlüssel für das Rathaus aus der Hand des Schultes Josef Ungermann zu verlangen.

Doch Obernheims Bürgermeister ließ sich nicht sofort beeindrucken und wehrte sich auf dem neuen Rathausplatz mit gereimten Worten gegen das Hexentreiben und die Landsknechte. Am Ende blieb ihm aber nichts anderes übrig, als sich der närrischen Gewalt zu beugen. Jetzt ist er abgesetzt, musste den Rathausschlüssel und die Amtsgewalt abgeben, darf aber bis zum Aschermittwoch seine Freizeit genießen.

Die Narren und Hexen rief derweil Ritter Konradin dazu auf, die närrische Freiheit zu nutzen und die Fasnet mit Leben zu füllen, ausgelassen zu feiern, zu tanzen und zu singen. Höchst offiziell und feierlich proklamierte dann Zunftmeister Thorsten Scheurer die Fasnet in Obernheim, rief zu ausgelassenem Treiben auf und warnte vor Knickrigkeit. Edle Fräulein seien zu grüßen, aber höchstens mit einem Schmatz auf die Bäckchen. Und Zunftratsbäuche müssten mit Schorle gut gefüllt werden. Die Narren sollten von nun an "wie Verrückte herumtollen".

Mit dem Hexentanz um den Hexenbaum und Musik endete die feierliche Absetzung des Schultes von Obernheim. Jetzt herrschen die Narren bis Aschermittwoch. Nächster Höhepunkt ist der zweite Zunftabend am Samstag, 22. Februar, ab 19.30 Uhr in der Festhalle. Am Fasnetssonntag, 23. Februar, beginnt der Tag um 10.30 Uhr mit der Musikantenspeisung, ab 14 Uhr geht der Umzug mit anschließendem Hexenprozess durch den Ort. Ab 20 Uhr ist Show- und Guggenmusikabend in der Festhalle. Mit der Kinderfasnet am Fasnetsmontag, 24. Februar, nimmt das närrische Treiben nochmals Fahrt auf – ab 13.30 Uhr mit dem Umzug. Anschließend ist die Kinderfasnet mit Programm in der Festhalle.

Ab 20 Uhr beschließt der Fasnetstag mit der Partyband Albsound.

n Online Hexen stürmen Die Obernheimer Hexen haben die Macht übernommen. Weitere Bilder gibt es unter www.schwarzwaelder-bote.de