Kalksteinabbau löst Seismografen aus. Leichte Erschütterung auf dem Heuberg spürbar.
Obernheim/Dotternhausen - Nachdem es in der vergangenen Zeit häufiger zu Erdbeben im Raum Albstadt gekommen war, wackelte am Freitag die Erde bei Obernheim. Grund sollte jedoch kein Erdbeben sein, wie sich später herausstellte.
Laut ersten automatisch erfassten Informationen des schweizer Erdbebendienstes hat am Freitag um 11.58 Uhr die Erde unter der Obernheimer Ortsmitte gebebt. Das Beben, das aufgrund seiner leichten Stärke wohl kaum zu spüren war, wird etwa einen Kilometer unter der Erdoberfläche verortet, hießt es auf Anfrage.
Es sollte sich jedoch etwas anderes ergeben. Wie der Landeserdbebendienst in Freiburg am Nachmittag mitteilte, handelte es sich lediglich um die Sprengung im Dotternhausener Steinbruch. Da diese Sprengung angemeldet war, wussten Regierungsdirektor Stefan Stange und seine Kollegen, dass es sich nicht um ein Erdbeben gehandelt hat. "Die Schweizer wussten davon wahrscheinlich nichts", erklärt Stange. Er geht jedoch davon aus, dass auch der SED diese Messung aus dem System nehmen wird, sobald sie überprüft wird (Anmerkung der Redaktion: Die Meldung des SED wurde gegen 15.30 Uhr ebenfalls entfernt)
Aufgrund der geografischen Nähe des Steinbruchs zu Obernheim, ist beim Landeserdbebendienst auch eine Meldung eingegangen. Ein Nutzer meldete, dass er eine sehr leichte Erschütterung spürte. Das dürfte aber auf die Sprengung zurückzuführen sein, so Stange.
Nach dem, mit Stärke 3,5 deutlich spürbaren, Beben bei Albstadt am 27. Januar war es vereinzelt zu nachbeben in der Region gekommen. Die Forscher des Landeserdbebendienstes stellten außerdem fest, dass es an diesem Tag bereits knapp 400 vorhergehende Beben gab.